Trainer des Eishockeyklubs soll Vertrag verlängern. Gestern unterlag sein Team 0:4 in Ingolstadt

Ingolstadt/Hamburg. Michael Pfad hat sich für die letzten Tage des Jahres 2011 ein wenig Besinnlichkeit verordnet. Die 0:4 (0:1, 0:1, 0:2)-Pleite seiner Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beim ERC Ingolstadt verfolgte der Geschäftsführer dank der Sky-Liveübertragung gestern auf dem heimischen Sofa. Und weil der Ausgang der Partie ebenso wie das letzte Heimspiel des Jahres morgen (19.30 Uhr, O2 World) gegen die Straubing Tigers nichts mehr daran ändern konnte, dass die Freezers das Jahr 2011 unter den besten sechs der Tabelle beschließen, kann Pfad ein zufriedenes Zwischenfazit ziehen.

"Ich glaube, dass wir sportlich auf dem richtigen Weg sind", sagt der 48-Jährige, "wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die als Team funktioniert. Wir haben die richtige Mischung gefunden." Vor allem die deutsche Paradereihe mit David Wolf, Jerome Flaake und Garrett Festerling mache ihm Freude, ebenso die Entwicklung der im Sommer als Führungsspieler verpflichteten Rob Collins, Serge Aubin und John Curry.

Dass die deutschen Leistungsträger Flaake und Festerling ihre Verträge vorzeitig bis 2014 verlängerten und Kapitän Christoph Schubert sogar bis 2015 unterschrieb, wertet Pfad als Zeichen für den Fortschritt im Klub. "Als ich im Dezember 2009 anfing, hatten wir an deutschen Talenten fast nichts vorzuweisen. Jetzt sind wir ein Verein, der für sein Vertrauen in junge Deutsche wahrgenommen wird", sagt er. Als Nächster soll Wolf bis 2015 verlängern.

Mindestens ebenso wichtig wäre jedoch Kontinuität auf der Führungsebene. Auch da hofft Pfad, in den ersten Wochen des neuen Jahres Vollzug vermelden zu können. Wegen diverser Umstrukturierungsmaßnahmen bei Klubeigner Anschutz Entertainment Group (AEG) seien die Gespräche über seine eigene Vertragsverlängerung ins Stocken geraten, was dazu geführt habe, dass die Verhandlungen mit Trainer Benoît Laporte noch nicht in die finale Phase eingetreten sind. Dennoch sei der Grundkonsens, dass der Trainer ebenso bleiben soll wie Sportdirektor Stéphane Richer, der mit seiner Einkaufspolitik im Sommer maßgeblich am derzeitigen Erfolg beteiligt ist.

"Es ist nur fair, dass Richer und Laporte die Chance bekommen, den eingeschlagenen Weg gemeinsam fortzusetzen und die Früchte der Arbeit zu ernten", sagt Pfad. Die grundsätzliche Bereitschaft zur Verlängerung haben beide längst erkennen lassen.

In Ingolstadt gab es gestern in einem gutklassigen Spitzenspiel eine verdiente Niederlage, da die Freezers über weite Strecken zwar bemüht waren, jedoch gegen die ungemein agilen Bayern oft zu spät kamen. "Wir haben keinen Zweikampf gewonnen, die haben mit uns gemacht, was sie wollten", schimpfte Kapitän Schubert. Niklas Treutle, der zum dritten Mal in Folge von Beginn an das Tor hütete, traf an keinem Gegentreffer eine Schuld.

Tore: 1:0 (1:41) Hahn (Likens), 2:0 (38:57) Greilinger (Hahn, Aquino), 3:0 (43:00) Waginger (Fical, Ficenec), 4:0 (47:09) Aquino. Strafminuten: 6/6. SR: Brüggemann (Iserlohn). Z.: 4635.