Hamburg. Die Zukunft des Profiboxstalls Universum war am Sonnabend in Lohbrügge zu besichtigen. Nach harten Monaten des Übergangs, in denen der langjährige Universum-Chef Klaus-Peter Kohl, 67, Amt und Verantwortung an den neuen Geschäftsführer Waldemar Kluch, 53, übertrug, will die einstige Weltmeisterschmiede im Jahr 2012 einen neuen Angriff wagen. 600 Fans nutzten am Tag der offenen Tür die Möglichkeit, die neue Trainings- und Veranstaltungsstätte im Südosten von Hamburg zu besichtigen.

Dass drei Zugpferde, mit denen Kluch den Kampf um einen deutschen TV-Partner angehen will, der Veranstaltung fernblieben, sorgte für Diskussionsstoff. Bei Superweltergewichtler Jack Culcay, 26, war die Absenz keine Überraschung, da er seinen Vertrag im Frühjahr gekündigt hatte und seitdem vor Gericht mit Universum um die Rechtmäßigkeit der Kündigung streitet. Dass jedoch auch Schwergewichtler Alexander Dimitrenko, 29, und der frühere Halbschwergewichts-Weltmeister Jürgen Brähmer, 33, fehlten, war das Gesprächsthema unter den Insidern.

Dimitrenko hatte offiziell eine Familienfeier als Abwesenheitsgrund angegeben. Intern droht jedoch Ungemach, da sich der frühere Europameister in der vergangenen Woche auf eigene Faust beim Kongress des Weltverbands WBC vorgestellt hatte. "Er ist dort mit drei Begleitern als Team Dimitrenko aufgetreten und hat sich als vertragsfrei bezeichnet. Das geht natürlich nicht", sagte Kluch, der in dieser Woche das Gespräch mit Dimitrenko suchen will. Gleiches steht mit Brähmer an, der sich mit Kohl über noch ausstehende Zahlungen streitet. Brähmer ist als Hauptkämpfer für die nächste Universum-Veranstaltung im Januar, die heute terminiert werden soll, eingeplant. "Mit Jürgen bin ich mir einig, aber nicht mit den Anwälten. Ich erwarte deshalb klare Worte", so Kluch, "wer unseren neuen Weg nicht mitgehen will, der muss es nur sagen. Rumgeeiert wird nicht mehr."