Kiel. Beim bisher einzigen Sieg des HSV in Kiel 2007 war Martin Schwalb der Trainer. Die gestrige Niederlage erlebte der Präsident mit der gebotenen Distanz: in Schal und feinen Zwirn gehüllt am Hallenausgang.

Hamburger Abendblatt:

Muss der HSV jetzt die Saisonziele korrigieren?

Martin Schwalb:

Ich habe noch nie gehört, dass die deutsche Meisterschaft im Dezember vergeben wurde. Aber natürlich haben wir es nicht in der eigenen Hand. Kiel ist acht Minuspunkte besser, Berlin drei, da muss man schon viel Fantasie aufbringen. Ärgerlich ist die Niederlage allemal, wenn man bedenkt, dass wir in den letzten acht Minuten kein Tor erzielt haben.

Weil die Kraft ausging?

Schwalb:

Ich will nicht ausschließen, dass am Ende ein paar Körner fehlten. Am Einsatz hat es sicher nicht gelegen. Wenn man hier gewinnen will, muss man jedoch die freien Chancen nutzen. Vielleicht hat der eine oder andere nicht die Topleistung gebracht.

Hat der HSV das Spiel schon am Mittwoch beim 31:32 in Lübbecke verloren?

Schwalb:

Unsere Jungs haben so viele Titel gewonnen. Auf diesem Niveau darf das keine Frage des Selbstvertrauens sein. Mag sein, dass uns das Momentum der vergangenen Saison fehlt, als wir enge Spiele noch zu unseren Gunsten entschieden haben.

Brennt bei einer Pokalniederlage am Mittwochabend in Mannheim der Weihnachtsbaum beim HSV?

Schwalb:

Sicher nicht. Wir wissen, dass das Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen einen hohen Stellenwert hat. Aber es kommen noch viele andere Aufgaben auf uns zu. Und wenn wir mit heißem Herzen dagegenhalten, haben wir eine gute Chance zu gewinnen. (leo)