Stettin. Paul Biedermann (Halle/Saale) und seine Freundin Britta Steffen (Berlin) haben zum Abschluss der Kurzbahn-EM in Stettin (Polen) unter den Augen der Verwandtschaft ihre jeweils zweiten Einzeltitel gewonnen. Weltrekordler Biedermann holte sich über 200 Meter Freistil seinen Titel zurück. Doppelolympiasiegerin Steffen triumphierte über 50 Meter Freistil. Zudem versetzten Silke Lippok über 200 Meter Freistil und Biedermanns Trainingsgefährtin Theresa Michalak über 100 Meter Lagen den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei ihren ersten internationalen Titeln in einen Goldrausch. Zwar verfehlte der DSV erwartungsgemäß die Ausbeute von zehnmal Gold und insgesamt 22 Medaillen vom Vorjahr in Eindhoven, behauptete nach der WM-Schmach im Sommer (fünfmal Bronze) mit jetzt siebenmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze zumindest auf der 25-Meter-Kurzbahn die Vormachtstellung in Europa.

"Wir haben bestanden und können zufrieden in die Weihnachtstage gehen", sagte Diagnostik-Bundestrainer Markus Buck in Abwesenheit von Leistungssportdirektor Lutz Buschkow. Auch Biedermanns Fazit fiel freundlich aus: "Wir haben als Mannschaft wieder positive Schlagzeilen geschrieben." Und Steffen meinte: "Jetzt freue ich mich wahnsinnig auf das Olympiajahr."

Der Hamburger Markus Deibler, 21, konnte über 100 Meter Lagen seinen Titel nicht verteidigen, mit Platz zwei war er dennoch zufrieden: "Mehr war zum jetzigen Zeitpunkt nicht drin, weil ich die Europameisterschaft aus dem vollen Training heraus geschwommen bin. Ich freue mich deshalb über diese Medaille." In 53,04 Sekunden musste er sich nur dem Slowenen Peter Mankoc (52,70) geschlagen geben. Sein Bruder Steffen Deibler, 24, verpasste über 50 Meter Schmetterling als Titelverteidiger und Weltrekordhalter mit Platz acht (23,16) dagegen sein Medaillenziel.