Eine Woche vor seiner Titelverteidigung gegen den Franzosen Jean-Marc Mormeck wurde der dreifache Schwergewichts-Boxweltmeister am Sonnabend wegen eines Nierensteins in der Harnröhre operiert.

Hamburg. Wladimir Klitschko ist hart im Nehmen, doch sein WM-Kampf am nächsten Sonnabend ist ungewiss. Eine Woche vor seiner Titelverteidigung gegen den Franzosen Jean-Marc Mormeck wurde der dreifache Schwergewichts-Boxweltmeister am Sonnabend wegen eines Nierensteins in der Harnröhre operiert. Bis zum Sonntagabend ging es ihm gut, dann musste er erneut ins Krankenhaus. Eigentlich sollte er Gast bei Günther Jauch im RTL-Jahresrückblick "Menschen" sein, doch kurz vor seinem Auftritt im Studio in Hürth klagte er wieder über Schmerzen und fuhr zurück nach Düsseldorf in die Uniklinik. Klitschko-Manager Bernd Bönte sagte, Wladimir müsse nach den erneuten Beschwerden selbst entscheiden, ob er am nächsten Sonnabend in Düsseldorf in den Ring steigen kann. Für den Kampf des 35 Jahre alten Weltmeisters sind bereits mehr als 30 000 Karten verkauft.

Wegen starker Schmerzen in der Niere hatte Klitschko sein Trainingslager in Going (Tirol) abgebrochen und war mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Innsbruck geflogen worden. Nachdem dort ein Nierenstein diagnostiziert wurde, entschlossen sich die behandelnden Mediziner, ihn nach Düsseldorf zu verlegen, wo ihm der Stein am Sonnabend unter Vollnarkose entfernt wurde. Noch am selben Abend konnte Klitschko das Krankenhaus verlassen und in ein Hotel umziehen, wo er die letzten Tage bis zum Kampf verbringen wollte.

Zwei Sportler aus dem Berliner Sauerland-Team, die sich Hoffnungen machen, Klitschko 2012 herausfordern zu dürfen, waren am Sonnabend in Helsinki aktiv. Der Russe Alexander Povetkin, der beim Weltverband WBA hinter Superchampion Klitschko als "regulärer" Weltmeister geführt wird, besiegte den US-Amerikaner Cedric Boswell durch K. o. in Runde acht und zeigte dabei eine ansprechendere Leistung als der Finne Robert Helenius, der sich den vakanten EM-Titel durch einen schmeichelhaften 2:1-Punktsieg über den Briten Dereck Chisora sicherte. Für eine Überraschung sorgte Sauerlands Cruisergewichtsweltmeister Marco Huck, der seinen Titel niederlegte, um im Schwergewicht Povetkin herauszufordern. Ebenfalls in Helsinki besiegte der mit dem Hamburger Universum-Stall im Vertragsstreit befindliche Superweltergewichtler Jack Culcay den Italiener Giammario Grassellini durch K. o. nach 48 Sekunden.