Hockeydamen stehen vor einem Wochenende mit Finalcharakter

Hamburg. Die Endrunde um die deutsche Hallenhockeymeisterschaft findet erst am 21./22. Januar in Berlin statt, doch für die Bundesligadamen des Klipper THC hat bereits das anstehende Wochenende Finalcharakter. Gibt es im Gastspiel beim unbesiegten Spitzenreiter Club an der Alster (Sa, 15 Uhr) einen Sieg, ist für den Tabellendritten der Einzug ins Viertelfinale, das die jeweils beiden Gruppenbesten der vier Regionalstaffeln erreichen, greifbar. Gewinnt Alster, dann muss Klipper im Heimspiel gegen den Polo-Club (So, 12 Uhr) drei Punkte holen, um nicht doch noch in den Abstiegskampf hineinzugeraten.

Annette Winkler liebt solche Spiele, in denen es um alles oder nichts geht, denn das ist die Phase einer Saison, in der die Führungsspieler gefragt sind. Und obwohl sie erst 22 Jahre alt ist, darf sich die Abwehrspielerin im jungen Team von Peter Krüger durchaus zu den etablierten Kräften zählen. Weil Spielmacherin Maryna Vynohradova in der Halle für ihren ukrainischen Heimatverein Sumy spielt, die Nationalspielerinnen Kristina Reynolds und Celine Wilde nur sporadisch zum Einsatz kommen und Eckenspezialistin Ann-Kathrin Karlshaus mit Knieproblemen pausiert, musste die Mannschaft enger zusammenrücken und die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. "Ich war schon immer eine der lauteren Spielerinnen auf dem Platz und habe gern Verantwortung übernommen, deshalb freue ich mich sehr, dass der Trainer mir sein Vertrauen schenkt", sagt sie.

Als Klippers Damen vor zehn Jahren die Feldmeisterschaft gewannen, fieberte die Tochter von Teambetreuerin Dorothea Winkler am Spielfeldrand mit. Es war der letzte Titelgewinn des Klubs, dem die Wellingsbüttlerin seit ihrem vierten Lebensjahr treu ist, und natürlich träumt die BWL-Studentin, die täglich zur Uni Lüneburg pendelt, davon, bald das Warten auf den nächsten Triumph beenden zu können. Für den Verein legte sie ihre Nationalmannschaftsambitionen früh zu den Akten, "weil mir der Klub immer näher war als die Auswahl". Seit 2006 spielt sie für die Ersten Damen und investiert einen Großteil ihrer Freizeit in den Sport.

Mit ihrer ein Jahr jüngeren Schwester Johanna, die für Klipper im Sturm spielt, wohnt Annette Winkler am Winterhuder Marktplatz, doch in der gemeinsamen Bude verbringt sie kaum Zeit. Wenn neben Hockey, Uni und dem Studentenjob im Kundenservice der Social-Media-Plattform Xing Zeit bleibt, reist sie viel. Als Schülerin lebte sie ein Jahr in Neuseeland, in diesem Sommer arbeitete sie fünf Wochen für das Grootbos-Hockeyprojekt in Südafrika. Doch auch Städtetrips stehen hoch im Kurs. Der nächste ist für Januar geplant - nach Berlin.