Die Boxweltmeisterin ist heute Ehrengast bei der Hamburg Soirée

Hamburg. Erfolgreiche Sportler zeichnet aus, dass sie auch in Zeiten größten Erfolgs zuerst an das denken, was noch zu verbessern wäre. Insofern war es keine Überraschung, dass Susi Kentikian nach ihrem 30. Profikampf ohne Niederlage nicht rundum zufrieden war. "Mir hat das letzte Stück Konzentration gefehlt, um den Knock-out zu schaffen", sagte die Dreifach-Weltmeisterin im Fliegengewicht, nachdem sie am Freitagabend in Frankfurt an der Oder die Thailänderin Teeraporn Pannimit zehn Runden lang schwer verprügelt hatte. Dass alle drei Punktrichter das einseitige Duell mit 100:90 werteten, ließ die 24 Jahre alte Hamburgerin jedoch über den Makel hinwegschauen.

"Grundsätzlich bin ich mit der Leistung zufrieden, zumal es in der Halle so heiß war, dass ich ab Runde sieben nicht mehr richtig atmen konnte, sodass die Kraft für den finalen Schlag fehlte", sagte sie. Nach sieben Monaten Kampfpause hatte Kentikian ihr Vorhaben, aus einer kontrollierten Deckung aggressiv anzugreifen, nahezu perfekt umgesetzt. Der Vielzahl an schnellen Kombinationen war ihre 19 Jahre alte Kontrahentin zu keiner Phase gewachsen. "Unglaublich, was sie für Treffer genommen hat", sagte Kentikian, der noch am Sonntag die Fäuste schmerzten.

Kentikian stellte zudem klar, dass sie auch in Zukunft für den Magdeburger SES-Stall kämpfen wird. Ihr alter Arbeitgeber Universum wirbt um ihre Rückkehr, das jedoch sei kein Thema. Noch in diesem Jahr will die gebürtige Armenierin wieder in den Ring steigen, am liebsten zum Revanche-Kampf gegen Nadia Raoui aus Herne, die sie im April 2010 umstritten nach Punkten besiegt hatte. Zunächst wird sie jedoch eine Woche pausieren und Termine außerhalb des Rings wahrnehmen. Der erste führt sie heute (20 Uhr) ins Hotel Vier Jahreszeiten, wo sie auf der Hamburg Soirée mit Bürgermeister Olaf Scholz und Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste über die Hamburger Sportpolitik diskutiert.