In Sölden beginnt am heutigen Sonnabend die neue alpine Ski-Weltcup-Saison

Sölden. Maria Höfl-Riesch ist am Freitagmorgen als Erste auf dem Rettenbachgletscher in Sölden gewesen. Schon kurz vor acht Uhr machte die Gesamt-Weltcupsiegerin auf der Piste unterhalb der 3370 Meter hohen Inneren Schwarzen Schneid einsam ihre ersten Schwünge. Doch auf die Weltcupstrecke, auf der am Sonnabend (9.35 Uhr, ARD live) im Riesentorlauf das erste Rennen der neuen Saison ansteht, durfte die 26-Jährige wie alle anderen Profis nicht - die offizielle Hangbesichtigung fiel aus, weil die Piste nach den Schneefällen der vergangenen Tage für das Rennen präpariert werden musste.

Ein Sieg im Riesenslalom fehlt der Doppel-Olympiasiegerin noch, um in allen fünf Disziplinen wenigstens einmal gewonnen zu haben. "Aber wenn alles zusammenpasst, dann kann ich auch im Riesenslalom siegen", sagt sie nach der langen Sommervorbereitung. Eine Sprunggelenksverletzung, die sie im ersten Trainingscamp in Neuseeland erlitt, hatte sie zeitweise aus dem Tritt gebracht. "Sie schmerzt noch, aber sie behindert mich nicht mehr."

Im Riesenslalom sei sie zuletzt schneller unterwegs gewesen im Training als in ihrer Spezialdisziplin Slalom, sagt Höfl-Riesch. Sie traut sich vor dem Rennen in Sölden also viel zu. Ob der 26-Jährigen ihr geringeres Körpergewicht hilft, bleibt abzuwarten. Sieben Kilo weniger bringt sie im Vergleich zur vergangenen Saison auf die Waage. Die Skifahrerinnen leben von ihrer körperlichen Substanz. Fünf bis zehn Kilogramm verlieren sie in einer Saison. "Meine konditionellen Werte sind aber nicht schlechter", betont sie. Sportdirektor Wolfgang Maier gibt zu, dass ihr Gewicht auch Thema unter den Trainern gewesen sei. "Maria ist kein Frischling mehr", sagte Maier, "wir vertrauen ihr." Die Skepsis ist aus Maiers Worten herauszuhören. Aber am Ende zeigen wie so oft im Sport die Resultate, ob Maria Höfl-Rieschs Entscheidung die richtige war.