Seine Wurzeln sind marokkanisch , geboren ist er in Oslo, seine Interviews gibt er in englischer oder norwegischer Sprache - und für Hannover 96 schießt Mohammed Abdellaoue Tore wie nach Belieben. Gleich drei waren es beim bemerkenswerten 3:2-Sieg gegen Werder Bremen. Zehn Saison-Tore, davon sechs in der Bundesliga, hat der Stürmer bereits erzielt, was den 25-Jährigen in den Fokus nationaler und internationaler Konkurrenten rücken lässt.

"Der ist als Typ toll und als Spieler super. Er ist nicht zu verkaufen", erklärte der 96-Präsident Martin Kind sicherheitshalber schon mal. "Wenn möglich, möchten wir ihn lange an 96 binden. Aber das wird der Markt entscheiden, das werden nicht wir entscheiden", fügte er hinzu. Abdellaoue (Vertrag bis 2014) war im August 2010 für eine Million Euro von Valerengen Oslo nach Hannover gekommen.

Michael Ballack gleicht allmählich einer Sphinx - undurchschaubar und unnahbar. Auch nach dem 3:1-Erfolg von Bayer Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg verschwand der 35 Jahre alte Mittelfeldstar des Vizemeisters erneut kommentarlos aus den Katakomben der BayArena. Dabei haben ihn die Bayer-Anhänger inzwischen ins Herz geschlossen. "Michael Ballack" skandierten die Fans, und für den "Capitano" dürfte die Anfeuerung der Zuschauer wie Balsam auf viele Wunden gewirkt haben. Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän genoss sichtlich die Standing Ovations bei seiner Auswechslung (88.) in seinem 100. Bundesligaspiel für den Werksklub und klatschte seinerseits dem Publikum zu, nachdem es in 15 Monaten beim Werksklub bislang nicht allzu viel für Ballack zu feiern gegeben hatte.

Andere Bayer-Profis waren dafür redseliger und sorgten ebenfalls für Highlights, wie der Schweizer Stürmer Eren Derdiyok, der mit einem fantastischen Fallrückzieher der Marke "Tor des Monats" das wichtige 2:1 (65.) erzielt hatte. "Als Juniorenspieler habe ich mal so ein Tor gemacht, aber als Profi ist mir so einer noch nicht gelungen", meinte der Eidgenosse, "das war der schönste Treffer in meiner Karriere."

Manuel Neuer von Rekordmeister Bayern München steuert nach dem 0:0 in Hoffenheim auf einen acht Jahre alten Bundesligarekord zu. Mit 658 Minuten liegt der Keeper auf Rang vier der Liste der längsten Serien ohne Gegentor. Nur zwei Torhüter hielten ihren Kasten länger sauber. Den Rekord hält Timo Hildebrand, der seine weiße Weste mit dem VfB Stuttgart 2003 saisonübergreifend 884 Minuten behielt. Oliver Kahn schaffte mit den Bayern zwei längere Serien als Neuer. 2002/03 musste er 802 Minuten, 1998/99 736 Minuten nicht hinter sich greifen. Noch beeindruckender ist die Serie der Münchner von elf Pflichtspielen und insgesamt 1018 Minuten ohne Gegentor.

Auf dem Betzenberg geht die Angst um: Nachdem Stefan Kuntz den schlechtesten Saisonstart der Klubgeschichte miterlebt und zum wiederholten Mal die schwächste Offensive der Fußball-Bundesliga gesehen hatte, nahm der Vorsitzende des 1. FC Kaiserslautern fast schon emotionslos das böse "A-Wort" in den Mund. "Wir haben nicht gesagt, dass wir gegen den Abstieg spielen, weil uns nichts anderes eingefallen ist", sagte der Vorstandsvorsitzende im Anschluss an das 0:2 gegen den VfB Stuttgart. "Wenn wir weiter keine Tore schießen, dann steigen wir ab, das ist doch klar", sagte Abwehrchef Martin Amedick, dessen chronisch klammer Klub den Verlust der im Sommer abgewanderten Offensivstars Srdjan Lakic (Wolfsburg), Ivo Ilicevic HSV), Erwin Hoffer (Frankfurt) und Jan Moravek (Schalke) nicht kompensieren kann.