Abdellaoue traf in Poltawa zum 0:1, Pander erhöhte. Am Ende mussten Hannover nochmal zittern. Schalke hatte beim 3:1-Sieg weniger Mühe mit Haifa.

Gelsenkirchen/Köln. Die Null steht noch nicht, aber ein Doppelpack von Christian Fuchs hat Huub Stevens bei Schalke 04 dennoch eine erfolgreiche Rückkehr beschert. Beim 3:1 (1:1) in der Europa League gegen den israelischen Meister Maccabi Haifa setzte der DFB-Pokalsieger die alte Maxime seines «Jahrhunderttrainers» noch nicht um und enttäuschte phasenweise auch in der Offensive. Ebenfalls erfolgreich war Hannover 96, die Niedersachsen hatten beim 2:1 (2:0)-Erfolg bei Worskla Poltawa in der Ukraine aber noch mehr Mühe als die Schalker. Nach einer 2:0-Halbzeitführung durch Treffer von Mohamed Abdellaoue (32.) und Christian Pander (44.) gerieten die 96er nach dem Anschlusstreffer der Ukrainer kurz nach der Pause mächtig unter Druck.

In Gelsenkirchen legte der österreichische Außenverteidiger Fuchs mit seinen zwei Toren in der achten und 66. Minute für die Königsblauen dennoch den Grundstein einen ganz wichtigen Dreier. Der eingewechselte Jose Manuel Jurado setzte in der 81. Minute den Schlusspunkt, nachdem eine Minute zuvor Klaas-Jan Huntelaar noch mit einem Kopfball nur die Latte getroffen hatte.

Vorher hatte aber Fuchs geglänzt. Zunächst schloss er den schönsten Angriff des Spiels mit der frühen Führung ab, die Idan Vered ausglich (35.). Dann verwandelte er einen Freistoß aus 20 Metern direkt. Damit schoss der Österreicher sein Team nicht nur an die Tabellenspitze der Gruppe J, in der sich AEK Larnaka und Steaua Bukarest im zweiten Spiel des Abends 1:1 trennten, sondern übertünchte auch einige Unzulänglichkeiten im Schalker Spiel.

Stevens, der in der Schlussphase von den Fans mit Sprechchören gefeiert wurde, war dennoch zufrieden. «Wir haben sehr gut gespielt gegen eine Mannschaft, die sehr gut Fußball spielen kann», sagte der Niederländer: «Natürlich kann man immer Sachen finden, die verbesserungswürdig sind. Aber wir sind in einer Gruppenphase, da ist es wichtig, zu gewinnen.» Auch Fuchs freute sich. «Ich bin stolz auf die Mannschaft überhaupt. Wir haben eine überzeugende Leistung gezeigt, den Gegner über 90 Minuten im Griff gehabt. Auf die Leistung kann man stolz sein», sagte er.

Fast genau 15 Jahre nach dem Debüt von Stevens in Gelsenkirchen ließen die Gastgeber nicht nur defensive Stabilität vermissen. Auch auf den attraktiven Angriffsfußball, den die Gelsenkirchener unter dem zurückgetretenen Vorgänger Ralf Rangnick in den vergangenen Wochen gezeigt hatten, warteten die 49.070 Zuschauer lange Zeit vergeblich.

Hannover, das im ersten Spiel gegen Standard Lüttich nicht über ein 0:0 hinausgekommen war, versuchte in der hektischen Anfangsphase vergeblich, Ruhe in seine Aktionen zu bekommen. Vor knapp 10.000 Zuschauern im nicht mal zur Hälfte gefüllten Worskla-Stadion, das wie der Verein nach einem Fluss benannt ist, kamen die Gäste aber über Standardsituationen zu Vorteilen. So scheiterte Ex-Nationalspieler Pander mit einem Freistoß (9.) an Poltawa-Schlussmann Sergej Dolganskij.

Besser machte es Abdellaoue nach gut einer halben Stunde. Einen langen Pass nahm der 25-Jährige mit dem Rücken zum gegnerischen Tor an und jagte den Ball aus der Drehung aus knapp 30 Metern mit links in die Maschen.

Hannover blieb bei Kontern weiter gefährlich und kam kurz vor der Pause zum zweiten Treffer. Pander schoss den Ball ins verwaiste Tor, nachdem zunächst Abdellaoue nach einem schönen Solo von Jan Schlaudraff mit einem verunglückten Hackentrick sein zweites Tor verpasst hatte.

Nach der Pause nutzte Olksij Kurilow die erste Chance der Gastgeber zum Anschlusstreffer (50.). Glück hatte Hannover in der 67. Minute, als Pawel Rebenok aus sechs Metern nur den Außenpfosten traf.

Die Statistiken

Poltawa: 1 Dolganskiy - 4 Dallku, 48 Chesnakov, 78 Kurylov, 33 Selin - 11 Kryvosheyenko, 34 Tkachuk, 82 Rebenok, 5 Krasnopyorov - 9 Bezus - 17 Sachko. - Trainer: Pavlov

Hannover: 1 Zieler - 6 Cherundolo, 3 Haggui, 4 Pogatetz, 19 Schulz - 8 Lala, 7 Pinto - 28 Stindl, 24 Pander - 13 Schlaudraff, 25 Abdellaoue. - Trainer: Slomka

Schiedsrichter: Kristinn Jakobsson (Island)

Zuschauer: 15.000

Tore: 0:1 Abdellaoue (32.) , 0:2 Pander (44.) , 1:2 Kurylov (50.)

Schalke: 1 Fährmann - 12 Höger, 4 Höwedes, 21 Metzelder, 23 Christian Fuchs - 32 Matip, 10 Holtby - 17 Farfan, 7 Raul, 31 Draxler - 25 Huntelaar. - Trainer: Stevens

Haifa : 22 Saranov - 18 Osman, 2 Falach, 3 Buljat, 13 Tawatha - 7 Boccoli, 6 Yahaya - 11 Vered, 15 Golasa, 14 Amasha - 28 de Jesus. - Trainer: Levi

Schiedsrichter: Manuel De Sousa (Portugal)

Zuschauer: 50.000

Tore: 1:0 Fuchs (9.) , 1:1 Vered (35.) , 2:1 Fuchs (66.) , 3:1 Jurado (81.)