Der Kaufmann zieht sich aus der Geschäftsleitung des Hamburger Profiboxstalls zurück

Hamburg. Morgen hat Waldemar Kluch, 53, einen immens wichtigen Tag. In seinem Dima-Sportcenter in Lohbrügge, das seit Monaten als neue Trainingsstätte für die Boxprofis des Hamburger Universum-Stalls dient, kehrt der einstige Platzhirsch der Berufsboxszene nach einem halben Jahr Pause auf die große Veranstaltungsbühne zurück. Neben der Europameisterschaft im Schwergewicht zwischen Titelverteidiger Alexander Dimitrenko und dem Briten Michael Sprott (23 Uhr/Sport 1) stehen elf weitere, teils hochkarätige Kämpfe mit Ex-Weltmeistern wie Vitali Tajbert oder Juan Carlos Gomez an.

Das Motto des Abends lautet "Universum is back", allerdings ist der Stall runderneuert, vor allem in der Führung. Die Geschäftsführer-Position hatte Universum-Chef Klaus-Peter Kohl, der das Unternehmen 1984 gründete, offiziell an Kluch abgegeben. Wie das Abendblatt erfuhr, ist der 67-Jährige allerdings komplett aus der Geschäftsleitung ausgestiegen und wie Schwiegersohn Dietmar Poszwa nur noch per Beratervertrag an Universum gebunden.

Anders als Poszwa, der sich um Vermarktung, Veranstaltungsplanung, Sponsoren und die Politik in den Weltverbänden kümmert, hat sich Kohl vollends seinen Geschäften in der Gastronomie zugewandt. "Ich bin komplett raus, habe alles ordnungsgemäß abgewickelt", sagt er. Kluch ist zwar wichtig zu betonen, dass Kohl als "Aushängeschild und Berater" weiterhin zur Verfügung steht, die neuen Machtverhältnisse dementiert er allerdings nicht. "Universum gehört nun unseren Investoren und mir", sagt er.

Bei den Investoren soll es sich um milliardenschwere russische Oligarchen handeln, deren Identität noch immer geheim gehalten wird. "Sie wollen sich persönlich vorstellen. Wenn sie morgen wie angekündigt kommen, werden wir es bekannt geben", sagt Kluch. Fakt ist, dass mit dem Lebensmittel-Importeur Dovgan und dem Versicherer Sovag zwei große russische Unternehmen als Sponsoren eingestiegen sind und der staatliche TV-Sender Rossija 2 live übertragen wird. Wie viel Geld das einbringt, ist unbekannt. Klaus-Peter Kohl verfolgt das nur als interessierter Beobachter. Es ist neues Leben im Universum - seines nicht mehr.

Ein Porträt des neuen Geschäftsführers

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