Nowitzki-Berater kritisiert Bundestrainer Bauermann

Kaunas/Hamburg. Spanien bleibt im europäischen Basketball das Maß aller Dinge. Die Iberer verteidigten in Kaunas den EM-Titel im Finale gegen Frankreich nach einer Galavorstellung mit 98:85 (50:41). Überragender Akteur bei den Spaniern war Juan Carlos Navarro mit 27 Punkten, Pau Gasol von den Los Angeles Lakers kam auf 17 Zähler und zehn Rebounds. Bei den Franzosen erzielte Tony Parker 26 Punkte. Beide Teams hatten sich schon mit der Endspiel-Teilnahme das Ticket für die Olympischen Spiele 2012 in London gesichert.

Die Spanier setzten damit ihre Erfolgsstory fort. 2006 gewann das Team die WM, 2008 holte es bei den Olympischen Spielen Silber, ehe es sich 2009 in Polen erstmals die europäische Basketball-Krone aufsetzte. Platz drei bei der Europameisterschaft in Litauen ging an Russland, das Mazedonien im "kleinen Finale" mit 72:68 besiegte.

Die deutsche Mannschaft mit NBA-Champion Dirk Nowitzki war bereits in der Zwischenrunde gescheitert. Derweil hat Holger Geschwindner, Berater von Basketball-Superstar Dirk Nowitzki, dem scheidenden Bundestrainer Dirk Bauermann nach dem Aus in der EM-Zwischenrunde "mangelnde Routine" vorgehalten. "Er war zuletzt Trainer in der Zweiten Liga, das ist vielleicht nicht das richtige Umfeld. Deutsche Vereine halten international noch nicht mit. Dem Bundestrainer fehlt die ständige Reibung mit den Besten", sagte Geschwindner dem "Spiegel". Bauermann coacht seit 2010 den Bundesliga-Aufsteiger Bayern München.

Auch am Spiel der deutschen Mannschaft hat der Nowitzki-Mentor einiges auszusetzen. Es mangele der DBB-Auswahl im internationalen Vergleich an "Spielverständnis, an Technik und Erfahrung auf höchstem Level". Dass sein Schützling das enttäuschende Abschneiden auf seine Kappe genommen hatte, empfand Geschwindner als "überzogen". Vielmehr sei die EM-Teilnahme von "Dirkules" als Integrationsmaßnahme gedacht gewesen. "Er wollte den jungen Spielern die Chance geben, sich etwas von seiner Erfahrung abzugucken." NBA-Champion Nowitzki müsse nach Ansicht des 65-Jährigen nun die Füße hochlegen und sich neue Ziele setzen.