Handball-Frauen qualifizieren sich im polnischen Glogow für die Königsklasse

Buxtehude. "Eine Wahnsinnsaufgabe." Peter Prior, Manager der Handballerinnen des Buxtehuder SV, ist begeistert. Und er spricht nicht nur über den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, sondern auch über einen Meilenstein im deutschen Frauenhandball. Mit dem Thüringer HC und dem Buxtehuder SV werden zwei Mannschaften aus der Bundesliga erstmals die deutschen Farben in der Champions League vertreten.

Die Buxtehuderinnen haben sich ihren Startplatz am Wochenende beim Qualifikationsturnier zur Champions League im polnischen Glogow erkämpft. Im Halbfinale dieser Turnierrelegation gewann das Team von Trainer Dirk Leun gegen den polnischen Meister und Pokalsieger Zaglebie Lubin am Sonnabend nach einem wahren Krimi mit 27:26 (11:13).

Erst 30 Sekunden vor Schluss erzielte die holländische Kreisläuferin Diane Lamein mit einem Siebenmeter den Siegtreffer. Auch wenn das Spiel vor 800 Zuschauern an die Substanz ging, konnte sich der deutsche Vizemeister im Finale gegen den ungarischen Vizemeister DVSC Forum Debrecen, der im Halbfinale gegen Lagos aus Portugal mit 35:22 gewonnen hatte, nochmals steigern und am Ende mit 30:26 (16:13) durchsetzen.

Während Trainer Leun und seine Spielerinnen und auch 21 mitgereiste Fans auf der 600 Kilometer langen Rückfahrt in beiden Reisebussen den Erfolg ausgiebig feierten, beginnt für Manager Prior und Marketinggeschäftsführer Michael Schmidt schon heute eine intensive Vorbreitungsphase. "Um acht Uhr rotiert bei uns der Laden", sagt Prior. Nur zwölf Tage Zeit bleiben den BSV-Verantwortlichen, um die finanzielle und vor allem logistische Herausforderung zu lösen. Finanziell haben eine Vielzahl von Sponsoren Ausfallbürgschaften in Aussicht gestellt. Das größte Problem ist derzeit die Hallenfrage.

"Die Halle Nord in Buxtehude ist für die Champions League nicht zugelassen", sagt Prior. Konkrete Verhandlungen konnten bisher nicht in Angriff genommen werden. "Wir hatten bisher nur mit Eventualitäten zu tun", sagt der Manager. Seit gestern hat er zumindest Planungssicherheit. Im Gespräch ist ein Umzug nach Hamburg, wo die Alsterdorfer und auch die Wandsbeker Halle infrage kommen.

Sportlich wartet auf den Tabellenführer der Bundesliga eine der größten Herausforderungen mit vielen englischen Wochen. Schon am ersten Oktober-Wochenende ist Champions-League-Auftakt, wenn das rumänische Team von Oltchim Ramnicu Valcea nach Hamburg kommt. Weitere Gegner in der Gruppenphase sind das spanische Team von Itxako Navarra und Dinamo Wolgograd aus Russland.