Im Europa-League-Heimspiel trennt sich Hannover 96 mit einem torlosen Unentschieden von Standard Lüttich. Jan Schlaudraff traf die Latte.

Hannover. Debüt verpatzt, Misserfolgsserie fortgesetzt: Behindert von übergroßer Nervosität ist Hannover 96 mit einem enttäuschenden 0:0 gegen Standard Lüttich in die Gruppenphase der Europa League gestartet. Vor 43.540 Zuschauern in der fast ausverkauften Hannoveraner WM-Arena blieben die Niedersachsen damit im fünften Pflichtspiel in Folge ohne Sieg und konnten an die Form der ersten Bundesliga-Wochen nicht anknüpfen.

Ein Sieg wäre für die „Roten“ zwar nicht unverdient gewesen, doch über weite Strecken fehlte es bei Hannover an Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft. „Wir haben sehr viel investiert und eine sehr gute Leistung gezeigt, den entscheidenden Punch aber nicht gesetzt. Es hat nicht sollen sein“, sagte Jan Schlaudraff, der bei der besten Chance der Norddeutschen einen sehenswerten Heber an die Querlatte setzte (40.).

Ansonsten aber tat man sich beim Gruppenphasen-Einstand gegen den belgischen Pokalsieger außerordentlich schwer. Die Gastgeber wirkten über weite Strecken konzeptlos, leisteten sich zahlreiche Fehlpässe und entwickelten nur wenig Durchschlagskraft.

Die Gäste erwischten den besseren Start, dachten gar nicht daran, sich auf die Defensive zu beschränken und überzeugten mit sicherem Kombinationsspiel. Die Norddeutschen hingegen präsentierten sich übernervös, kamen aber dennoch in der neunten Minute zur ersten Torchance: Ein Kopfball des österreichischen Nationalspielers Emanuel Pogatetz aus sieben Metern Entfernung strich knapp am Tor der Belgier vorbei.

96-Trainer Mirko Slomka vertraute zunächst in der Offensive wie schon in den beiden erfolgreichen Qualifikationsspielen gegen den FC Sevilla auf Mohammed Abdellaoue und Schlaudraff. Didier Ya Konan blieb vorerst auf der Reservebank. Die beiden Stürmer der Niedersachsen hingen aber ziemlich in der Luft, weil im Mittelfeld zu viele Zweikämpfe verloren wurden. Gefährlich wurde es vor dem Lütticher Gehäuse erst wieder in der 20. Minute, als Abdellaoue, am vergangenen Wochenende wegen Leistenbeschwerden außer Gefecht, in aussichtsreicher Position abgeblockt wurde.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb Abdellaoue wegen erneuter Adduktorenbeschwerden in der Kabine und wurde durch Ya Konan ersetzt. Die erste Einschussmöglichkeit nach Wiederbeginn erarbeitete sich jedoch der Tabellenfünfte aus Belgien: Mit einem verdeckten Distanzschuss verfehlte Bia Mujangi das 96-Gehäuse nur knapp. Aus einer ähnlichen Position heraus scheiterte neun Minuten später auch Konstantin Rausch für „96“. Auch der eingewechselte Moritz Stoppelkamp schoss knapp vorbei (83.).

Der laufstarke Rausch und der agile Schlaudraff waren die stärksten Akteure bei den Hannoveranern, die am Sonntag in der Bundesliga den deutschen Meister Borussia Dortmund empfangen. Der Ex-Bremer Jelle van Damme als kämpferisches Vorbild sowie der enorm ballsichere Franck Berrier ragten aus dem Team von Coach Jose Riga heraus.

Die Aufstellungen:

Hannover: 1 Zieler - 23 Chahed, 3 Haggui, 4 Pogatetz, 6 Cherundolo - 33 Schmiedebach (82. Stoppelkamp), 7 Pinto (75. Hauger) - 28 Stindl, 34 Rausch - 25 Abdellaoue (46. Ya Konan), 13 Schlaudraff. - Trainer: Slomka

Lüttich: 38 Bolat - 4 Opare, 25 Kanu, 5 Felipe, 15 Pocognoli - 21 Vainqueur, 17 Buyens - 89 Mujangi Bia, 7 Berrier, 37 van Damme - 11 Cyriac. - Trainer: Riga

Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Mazedonien)

Zuschauer: 44.000 (ausverkauft)

Tore: