Monza. Bei aller Überlegtheit und Überlegenheit von Sebastian Vettel, dem Fast-schon-Champion der Formel1 - er kann eines gar nicht: auf Ankommen fahren. Auch beim Großen Preis von Italien in Monza gilt daher für den einsamen Spitzenreiter: Es bleibt ein Risiko, selbst mit 102 Punkten Vorsprung auf den nächstbesten Nicht-Red-Bull-Piloten in der WM-Wertung, Fernando Alonso im Ferrari. Aufs Ganze gehen, das ist er sich schuldig. Paradox: Beim Italien-Rennen am Sonntag müssten Verfolger wie Alonso oder Lewis Hamilton alles wagen. Aber ausgerechnet der Gejagte lebt die Risiko-Taktik vor, allem Vorsprung zum Trotz. "Gänsehautfaktor" nennt das der 24 Jahre alte Heppenheimer, der Strecken mit großer Tradition liebt. Tempo 340, das ist daher ganz nach seinem Geschmack. In Monza feierte Vettel seinen ersten ganz großen Erfolg, ging dort vor drei Jahren als jüngster Sieger in die Grand-Prix-Geschichte ein, im Außenseiter-Auto von Toro Rosso.

Mit dem Red-Bull-Boliden gelang das bisher nicht. Aber nach dem Erfolg am vorvergangenen Wochenende in Spa ist Vettel guten Mutes: "Jetzt müssen wir auch keine Angst vor Monza haben, ich sehe Chancen auch dort."