HSV-Weitspringer wird mit 8,17 m Achter, Europameister Reif mit 8,19 m Siebter

Daegu. Als an der Spitze die Post abging, war bei Christian Reif und Sebastian Bayer die Luft raus. Das deutsche Weitsprung-Duo musste sich im WM-Finale frühzeitig von seinen Medaillenträumen verabschieden. Am Ende fehlten dem Siebten Reif mit 8,19 Metern zwar nur zehn Zentimeter zu Bronze, Bayer zwölf, doch die bedeuteten am späten Abend in Daegu eine ganze Welt. Als Trost blieb Reif (Speyer), 27, nur der Gewinn des internen Duells mit dem Achten Bayer (8,17 m).

"Es war ein sehr harter Wettkampf. Ich hatte nichts mehr zuzusetzen, mehr als 8,19 Meter waren heute nicht drin. Aber wenn man sieht, dass 8,35 Meter, die ich mir zugetraut habe, zu Silber gereicht hätten, muss man sehr enttäuscht sein", sagte Europameister Reif. Vor dem Wettkampf, den Titelverteidiger Dwight Phillips (USA) mit 8,45 Meter vor dem Jahresweltbesten Mitchel Watt aus Australien (8,33 m) und Ngonidzashe Makusha aus Simbabwe (8,29) gewann, hatte Reif noch andere Töne angeschlagen: "Gold würde mich überraschen, alles andere ist möglich."

Hallen-Europameister Bayer, 25, vom HSV haderte ein bisschen mit dem Schicksal: "Ich habe es in den ersten zwei, drei Versuchen verschenkt. Danach war einfach der Akku leer." Der Hamburger sprang eine gute Serie, flog gleich fünfmal über die Acht-Meter-Marke, was ihm zuvor in dieser Freiluftsaison gerade zweimal gelungen war. Doch mehr als die 8,17 Meter aus dem ersten Versuch waren auch für ihn an diesem Abend nicht drin.

"Es war vielleicht die beste Serie, die ich je gesprungen bin. Es hat aber der Ausreißer nach oben gefehlt", sagte Bayer, der "generell nicht unzufrieden" war, aber auch meinte: "Wenn man sieht, was für eine Medaille gereicht hat, hätte ich mir das auch zugetraut."

In einem herausragenden Speerwurf-Finale siegte die Russin Maria Abakumowa mit 71,99 Metern vor Titelverteidigerin und Weltrekordlerin Barbora Spotakova (Tschechien; 71,58 m) und der Südafrikanerin Sunette Viljoen (68,38 m). Für Mitfavoritin und Diamond-League-Gesamtsiegerin Christina Obergföll aus Offenburg, die in der Qualifikation 68,76 Meter geworfen hatte, blieb mit 65,24 Metern nur Rang vier. "Da ist schon eine Träne geflossen", meinte sie. Fünfte: Katharina Molitor (Leverkusen) mit 64,32 Metern.