Nur der Frauen-Achter und der Frauen-Zweier enttäuschen am vierten Tag in Bled. Der Achter qualifizierte sich für Olympia 2012.

Bled. Viel Licht und wenig Schatten am vierten Tag der Ruder-Weltmeisterschaften im slowenischen Bled: Bei besten Bedingungen konnten fast alle Boote des Deutschen Ruderverbands (DRV) überzeugen. Eine gewohnt souveräne Vorstellung des Deutschland-Achters und ein tiefenentspannter Marcel Hacker sorgten für gute Stimmung auf den Zuschauertribünen. Der Achter qualifizierte sich durch seinen Finaleinzug vorzeitig für Olympia. Enttäuscht haben an einem sonst makellosen Renntag der Frauen-Achter, der sang- und klanglos auf dem fünften Platz unterging sowie das Ausscheiden des Frauen-Zweiers.

Nur noch ein Sieg fehlt dem Deutschland-Achter zum historischen 30. Sieg in Folge und dem damit einhergehenden dritten Weltmeistertitel nach 2009 und 2010. Im Halbfinale beherrschte das Boot um Steuermann Martin Sauer einmal mehr die Konkurrenz, der Start-Ziel-Sieg vor den Niederlanden und Polen war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. „Holland war gut, aber unsere Leistung war eben noch besser“, sagte Cheftrainer Ralf Holtmeyer. Im Finale trifft das deutsche Boot am Donnerstag auf die härtesten Rivalen Großbritannien und Kanada. Laut Holtmeyer ist sogar noch einmal eine Schlagzahlerhöhung drin: „Wer sich heute verausgabt hat, der hat was falsch gemacht.“

Ein zweiter Platz hat Marcel Hacker am Mittwoch zum Einzug ins Halbfinale gereicht. Bei den Einer-Viertelfinals kam Hacker zwar hinter dem Schweden Lassi Karonen ins Ziel, der Frankfurter ruderte aber mit sichtbar reduzierter Schlagzahl. Bereits am Donnerstag muss sich der 34-Jährige im Halbfinale beweisen.

Nach dem desaströsen letzten Platz im Vorlauf hat der deutsche Frauen-Achter auch im Hoffnungslauf enttäuscht. Das Team um Steuerfrau Laura Schwensen (Kappeln) fuhr im zweiten Rennen am Mittwoch nur auf den fünften Platz und verpasste damit nicht nur den Finaleinzug, sondern als erstes deutsches Boot auch die Olympia-Qualifikation.

Ein dritter Platz hat dem deutschen Leichtgewichts-Zweier zum Einzug ins Halbfinale: Nachdem Hans Gruhne und Stephan Krüger das Viertelfinale lange von vorne bestimmt hatten, brachen sie 500 Meter vor dem Ziel ein. Mit letzter Kraft retteten sich die beiden aber vor den viertplatzierten Kubanern ins Ziel.

Der Zweier mit Steuermann hatte als erstes deutsches Boot des Tages den Einzug ins Finale geschafft. Am Mittwochmorgen dominierten Rene Bertram, Florian Eichner und ihr Steuermann Frederik Böhm das Feld von Beginn an und konnten ihren Vorsprung souverän ins Ziel bringen.

Letzte Kraftreserven musste hingegen der Leichtgewichts-Doppelvierer der Frauen für den Finaleinzug mobilisieren. Claudia Mack, Katja Rügner, Leonie Pless, Sina Burmeister ruderten als zweites Boot hinter den starken Australierinnen ins Ziel und sind damit für das Finale am Samstag gesetzt.

Finale heißt es auch für den Leichtgewichts-Zweier der Männer: Mit einem beherzten Endspurt konnten sich Bastian Seibt und Lars Wichtert am Mittwoch den zweiten Platz noch vor den starken Neuseeländern sichern.

Der Frauen-Zweier hat auf einem abgeschlagenen sechsten Platz den Finaleinzug verpasst. Kerstin Hartmann und Marlene Sinnig hatten am Mittwoch mit großen Problemen zu kämpfen und hatten im Ziel fast 30 Sekunden Rückstand auf die Fünftplatzierten Kanadierinnen.

Der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen hat indes den Halbfinaleinzug im zweiten Anlauf geschafft: Marie-Louise Dräger und Anja Noske konnten sich im Hoffnungslauf deutlich von den Drittplatzierten Polinnen absetzen und mussten nur die favorisierten Damen aus Neuseeland ziehen lassen. (dapd)