Die Prominenten radelten eher erlebnis- als ergebnisorientiert, manche mit kleinen Pausen

Hamburg. Es war das vielleicht ungewöhnlichste Show-Duell des Tages: Cyclassics-Sportdirektor und Ex-Profi Erik Zabel konkurrierte beim Jedermann-Rennen über 55 Kilometer mit dem aus der Harald-Schmidt-Show bekannten Keyboarder und Komponisten Helmut Zerlett. Der Musiker durfte dank Ausnahmegenehmigung mit einem Batterie-betriebenen E-Bike antreten, konnte dem Hilfsmittel aber keinen entscheidenden Vorteil abgewinnen: "Der Akku hielt nur 15 Kilometer. Insofern war es eine anstrengende Fahrt", gestand Zerlett, "am Ende hing mir schon die Zunge aus dem Hals!" Weniger Probleme mit der Distanz hatte Zabel. "Dafür, dass Helmut gerade mit dem Radfahren angefangen hat, hat er sich gut geschlagen. Am Ende gab es sogar ein Fotofinish zwischen uns", scherzte der gebürtige Ostberliner, der seine Sprinter-Qualitäten bei der Zieleinfahrt in der Mönckebergstraße augenscheinlich zurückgehalten hatte.

Schneller unterwegs war derweil "Tagesschau"-Sprecher Thorsten Schröder. Der Moderator nahm mit 15 Freunden und Bekannten am Jedermann-Rennen teil und wollte bei seinem 15. Cyclassics-Rennen auf die Typisierung zur Knochenmarkspende aufmerksam machen. "Wir retten Leben!" stand in großen Lettern auf dem schwarz-roten Shirt des Journalisten. "Leukämiekranke sind auf Spenden angewiesen, um zu überleben. Daher ist es wichtig, dass sich Menschen für die Knochenmarkspende registrieren lassen und helfen", sagte Schröder, der sich vor vier Jahren selbst in die Spenderkartei eintragen ließ und die 155-Kilometer-Distanz in beachtlichen vier Stunden und vier Minuten zurücklegte.

Weniger ergebnis-, dafür aber erlebnisorientiert radelten St.-Pauli-Sportdirektor Helmut Schulte und Sportmoderator Lou Richter über den Asphalt. Das Duo war auf einem Tandem unterwegs, hatte auf der 55-Kilometer-Distanz eine zehnminütige Pause eingelegt und nach eigener Aussage für jede Menge Unterhaltung gesorgt. "Lou ist der Vorsitzende, ich bin der Festausschuss", kommentierte Schulte gut gelaunt die Fahrt. Richter und Schulte kamen ebenso wie die Moderatorin Ruth Moschner unfallfrei ins Ziel. "Ich bin sehr auf Sicherheit gefahren, zwischendurch hatte ich etwas Panik, dass etwas Unvorhergesehenes passiert, aber es war wirklich ein entspanntes Rennen." Ein Umstand, den Hamburgs Innensenator Michael Neumann vor allem auf das umsichtige Fahrerfeld bei den Jedermann-Rennen zurückführte: "Als Teilnehmer über die 55-Kilometer-Strecke kann ich sagen, dass die Veranstaltung nahezu perfekt organisiert war. In der Menge unterwegs zu sein war überhaupt kein Problem." Angesichts solcher Begeisterung ist die Cyclassics-Teilnahme vieler bekannter Gesichter wohl auch im nächsten Jahr mehr als wahrscheinlich.