Die ehemalige Weltklasse-Hockeyspielerin Britta Becker ist Schirmherrin der Hamburger Sportspende

Als ehemalige Leistungssportlerin war es für mich eine Selbstverständlichkeit, die Schirmherrschaft der Hamburger Sportspende zu übernehmen, als mich die Handelskammer darum bat. Hamburgs Sportler, die sich für die Olympischen Spiele 2012 in London qualifizieren wollen, haben jede Unterstützung verdient, um sich gewissenhaft auf diesen Höhepunkt ihrer Karriere vorbereiten zu können. Ich bin angetreten, die Idee der Sportspende und das Team Hamburg/London 2012 bei den Menschen in dieser Stadt bekannt zu machen und dafür zu werben.

Wer sich mit den Besten der Welt messen will, muss täglich zwei- bis dreimal trainieren. Allein das ist ein lebenfüllendes und oft auch erschöpfendes Programm. Das sollte zwar für Profis kein Problem sein, die meisten Sportler aber, die zu Olympia wollen, sind immer noch Amateure. Sie arbeiten Teilzeit, studieren oder machen eine Ausbildung. Ihr Sport fordert mindestens noch einmal ähnlich viel Aufwand von ihnen, 30 bis 40 Stunden die Woche. Da bleibt kaum noch Zeit für die Pflege sozialer Kontakte, geschweige denn zum Geldverdienen. Wer sich aber Sorgen machen muss, wie er seine Wohnung in den nächsten Monaten bezahlen soll, der hat den Kopf nicht frei, um Leistungssport auf höchstem Niveau betreiben zu können. Den verlangen wir jedoch von ihnen, wenn wir ihnen zuschauen, sie anfeuern, sei es live im Stadion oder am Fernsehen.

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe ist einst gegründet worden, um genau in diesem Bereich zu helfen ( Britta Beckers Ehemann Johannes B. Kerner ist übrigens der größte Einzelspender der Stiftung, die Red. ). Doch die Mittel reichen bei Weitem nicht aus. Deshalb ist es wichtig, dass Hamburgs Spitzensportler zusätzlich Unterstützung erfahren. Die Hamburger Sportspende ist dafür ein angemessener Weg, sie ist eine großartige Idee. Mit (vielen) kleinen Beiträgen kann eine große Wirkung erzielt werden. Hinzu kommt der Effekt, dass wir Hamburger unsere Olympiakandidaten besser kennenlernen, ihren sportlichen Weg verfolgen und sich am Ende auch mit ihnen identifizieren können - wenn sie dann in einem Jahr wirklich die große Olympiabühne in London betreten sollten.

Wer Leistungssport treibt, das darf ich Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, der denkt nicht ans Geld. Im Vordergrund steht die Leidenschaft für seine Sportart, der man sich mit Haut und Haaren, meist von Kindesbeinen an, verschrieben hat. Wer nicht diesen Willen hat, wer nicht diese Lust verspürt, wer nicht dieses Engagement ohne Wenn und Aber aufbringt, der wird es nie zu etwas bringen. Doch ganz ohne Geld geht es letztlich auch nicht.

Sport hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Er vermittelt Werte wie Leistungsbereitschaft, Einsatzwillen, Fairness, Solidarität, Selbstverantwortung. Leistungssportler leben diese Werte vor. Wir brauchen diese Vorbilder für unsere Gesellschaft, für unsere Kinder. Fallen sie aus, wird unsere Gesellschaft ärmer. Und das würde jeder von uns zu spüren bekommen.

Mir haben viele Menschen am Anfang meiner Hockey-Karriere geholfen. Deshalb weiß ich, wie wichtig Unterstützung ist. Und um diese Hilfe bitte ich Sie für das Team Hamburg/London.

Das Team Hamburg/London unterstützt 62 Sportler, 30 in der ersten Förderkategorie/450 Euro im Monat, 32 in der zweiten/200 Euro im Monat.