Hamburg. Der ETV-Vorsitzende Frank Fechner hat die Vorwürfe des ehemaligen Fußballvorstandes Jürgen Parakenings, die Erste-Herren-Mannschaft sei zugunsten der A-Jugend aus dem Verein geputscht worden, als "hilflos" und "absurd" zurückgewiesen. "Wir sind mit einer Situation konfrontiert worden, die wir uns nicht gewünscht, aber professionell bewältigt haben", sagte Fechner auf der Pressekonferenz zum DFB-Pokalspiel gegen Greuther Fürth (Sonntag, 14.30 Uhr, Hoheluft). Nach dem kompletten Rücktritt des früheren Teams sei es dem Verein unter widrigen Umständen gelungen, eine neue Mannschaft zu formen. Diese trete nun unter dem Motto "Alles andere als harmlos: Das jüngste ETV-Team aller Zeiten" im Pokal an.

Sobald die Abrechnung des Oddset-Pokal-Endspiels mit dem Hamburger Fußball-Verband erfolgt sei, werde die alte Mannschaft die ihr zugesagte Prämie von 22 000 Euro erhalten - unter Vorbehalt. "Einige Fragen sind noch zu klären. So fehlen zurzeit diverse Ausrüstungsgegenstände und 15 Spielbälle", erläuterte Fechner. Die Vorwürfe gegen ihn könne er nicht nachvollziehen. "Ich war diesem Team sehr verbunden und ihr Rücktritt traf mich tief. Aber die Jungs besaßen Vorstellungen von Semi-Professionalität, die im ETV nicht gewollt sind. Ich habe dies wohl nicht klar genug kommuniziert."

Der neue Kapitän und Torhüter Jonas Struckmann bezeichnete die Ereignisse der letzten Wochen als "sehr schade. Ich hätte den Ersten Herren dieses Spiel gegönnt." Unverdient sei die nun entstandene Pokalchance für die verstärkte A-Jugend aber nicht. "Schließlich spielen etliche Spieler seit vielen Jahren hier." Gunnar Hitscher, der als einziger Akteur seinen Austritt zurücknahm, verteidigte den Verein. "Bei genauerem Hinsehen war das Angebot recht honorig. Ich weiß nicht, warum wir es damals in der Gruppe nicht richtig diskutieren konnten." Für den Fall einer Jahrhundert-Sensation gegen Fürth ist die Prämienfrage allerdings geklärt. "Wir einigten uns auf eine fixe Summe. Deren Höhe möchten wir nicht benennen", erklärte Fechner.