Bei der Schwimm-WM in Shanghai gewann Angela Maurer Silber, Paul Biedermann, Britta Steffen und Sascha Klein holten Bronze

Shanghai. Sie holten beide Bronze bei der WM in Shanghai, doch die Reaktionen bei Deutschlands Schwimm-Traumpaar fiel äußerst unterschiedlich aus. Während Biedermann trotz seines verlorenen Titels über 400 Meter Freistil vor Freude auf seine Medaille biss, ließ Steffen nach dem dritten Platz mit der 4x100-Meter-Freistilstaffel Jubelsprünge aus und haderte mit ihrer persönlichen Leistung. Für die dritte Bronzemedaille am Sonntag sorgte Sascha Klein zum Abschluss der Wassersprung-Wettbewerbe vom Turm.

Biedermann bewies bei seinem ersten Auftritt in China, dass er auch ohne den verbotenen "Wunderanzug" zur Weltspitze gehört. Der 24-Jährige aus Halle/Saale verlor zwar seinen WM-Titel an Olympiasieger Park Tae-hwan aus Südkorea, freute sich aber riesig über Platz drei. "Das war das Maximum, was drin war", sagte Biedermann, der in 3:44,14 Minuten seine beste Zeit nach dem Verbot der Hightech-Anzüge schwamm. "Außerdem habe ich meinen Weltrekord noch", sagte Biedermann.

Steffen hingegen plagten danach ernste Zweifel. "Ich dachte, ich hätte mich verguckt", sagte die Doppel-Weltmeisterin von 2009, die als Startschwimmerin in 54,51 Sekunden weit hinter ihren Erwartungen blieb: "Ich wollte über eine Sekunde schneller schwimmen. Das sind Welten."

Einen lang gehegten Traum erfüllte sich Europameister Klein. "Ich wollte unbedingt diese Medaille. Jetzt bin ich glücklich, dass ich es geschafft habe", sagte der 25-Jährige, der vor einer Woche mit Patrick Hausding schon im Synchron-Wettbewerb vom Turm Silber gewonnen hatte. Hervorragend liest sich auch die Gesamtbilanz der deutschen Wasserspringer. Nachdem sie vor zwei Jahren in Rom ohne Edelmetall geblieben waren, wurde in Shanghai die Vorgabe der Funktionäre exakt erfüllt. Einmal Silber und dreimal Bronze fischten die Springer aus dem Becken. Zudem hat das Team bereits sechs Quotenplätze für Olympia 2012 sicher.

Die Langstreckenschwimmer am Strand von Jinshan übertrafen sogar die Vorgabe. Angela Maurers zweiter Platz über 25 Kilometer bescherte ihnen nach Gold und Bronze die zweite Silbermedaille. Für Jubelstürme fehlte der 35-Jährigen aber schlichtweg die Kraft nach der fünfeinhalbstündigen Tortur in über 30 Grad warmem Wasser.

Ihr selbst gestecktes Ziel erreichten am Sonntag auch die Wasserballer. Nach dem 8:6 gegen Japan steht die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm im Viertelfinale. Dort wartet am Dienstag (15 Uhr MESZ) allerdings Titelverteidiger und Topfavorit Serbien.

Zum Auftakt überzeugte auch Steffen Deibler, der über 50 Meter Schmetterling als Fünfter ins Finale einzog. Der Kurzbahn-Weltrekordler blieb im Halbfinale mit 23,39 Sekunden fünf Hundertstel über seinem deutschen Rekord. Als Schnellster geht der Brasilianer Cesar Cielo in 23,19 Sekunden ins Finale an diesem Montag