Hope Solo (USA) erhielt den Goldenen Handschuh für die beste Torhüterin. Es wurde ein Zuschauer- und Twitterrekord bei der WM verzeichnet.

Frankfurt. Es ist nur ein kleiner Trost, dennoch wurde die Leistung der beiden Fußball-Nationalspielerinnen Saskia Bartusiak und Kerstin Garefrekes im Anschluss an die Frauen.WM gewürdigt: Das Duo vom Bundesligisten 1. FFC Frankfurt wurde von der technischen Kommission des Weltverbandes Fifa ins All-Star-Team der WM gewählt. Bartusiak ist eine von sechs Abwehrspielerinnen, Garefrekes eine von acht Mittelfeldspielerinnen, auf die die meisten Stimmen entfielen.

Bei der WM 2007 in China hatten Nadine Angerer, Kerstin Stegemann, Ariane Hingst, Renate Lingor und Birgit Prinz im All-Star-Team gestanden. Das DFB-Team war bei der Heim-WM bereits im Viertelfinale an Japan gescheitert (0:1).

Die Japanerin Homare Sawa wurde als beste Spielerin und erfolgreichste Torschützin (5 Treffer) der Endrunde in Deutschland ausgezeichnet. Hope Solo (USA) erhielt den Goldenen Handschuh für die beste Torhüterin.

Schiedsrichterin Steinhaus: WM-Finale ein „einmaliges Erlebnis“

Für Bibiana Steinhaus war das Finale der Frauen-WM am Sonntagabend ein „einmaliges Erlebnis“. Sie sei immer noch dabei, die Eindrücke „zu verarbeiten“, sagte die deutsche Schiedsrichtern am Montag auf dfb.de. Steinhaus hatte vor 48 817 Zuschauern in der Frankfurter Arena das Endspiel zwischen Weltmeister Japan und den USA geleitet und dabei zusammen mit ihren Assistentinnen eine fast tadellose Leistung gezeigt. Nur bei einer knappen Abseitsentscheidung gegen die Japanerinnen Mitte der zweiten Halbzeit lag die 32-Jährige knapp daneben.

„Mit der Endspiel-Nominierung ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte Steinhaus. „Es war eine große Ehre, als deutsche Schiedsrichterin das Finale dieser fantastischen WM leiten zu dürfen“, meinte die Polizeibeamtin, die in der kommenden Saison weiter in der Zweiten Liga zum Einsatz kommen wird.

Vor dem Finale hatte sie bereits zwei Partien in der Vorrunde geleitet. Als „absoluten Gänsehaut-Moment“ bezeichnete Steinhaus die Medaillen-Übergabe nach der Partie. Schon als Steinhaus vor dem Finale den Rasen der Arena betreten hatte, war sie von den Fans mit großem Beifall empfangen worden.

Frauenfußball-WM verzeichnet Zuschauer- und Twitterrekord

Noch nie hat eine Fußball-WM der Frauen so viele Fernsehzuschauer in Deutschland erreicht wie die diesjährige. Das teilte die ARD am Montag in München mit. Trotz des frühen Ausscheidens der deutschen Mannschaft verfolgten allein am Sonntagabend im Ersten 15,34 Millionen Zuschauer das Endspiel zwischen Japan und den USA. Das war ein Marktanteil von 46,6 Prozent und damit das meistgesehene Finale einer Frauenfußball-WM im deutschen Fernsehen.

„Das übertrifft unsere Erwartungen in hohem Maße“, sagte ARD-Programmchef Ralf Scholt. „Bei deutschen Spielen konnten wir mit Spitzenwerten von über 19 Millionen Zuschauern und Marktanteilen von über 60 Prozent fast schon an die Werte von Männerturnieren heranreichen.“ Insgesamt wurden die Spiele im Ersten von durchschnittlich 6,67 Millionen Zuschauern verfolgt (Marktanteil: 32,3 Prozent).

Zudem hat das Finale einen Twitter-Rekord verzeichnet. Mit dem Höhepunkt von 7.196 Einträgen pro Sekunde lässt der Siegeszug Japans gegen die USA die Hochzeit von Prinz William und Kate sowie den Tod von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hinter sich, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Nahe an das Ergebnis heran kam am selben Tag auch der Sieg Paraguays im Viertelfinale der Südamerikameisterschaft Copa America gegen Brasilien mit 7.166 Tweets pro Sekunde.

Die bisherige Spitzenleistung an Tweets pro Sekunde lag bei 6.939 zu Neujahr in Japan. Andere Rekordereignisse waren Bin Ladens Tod (5.106) und der Super Bowl, das Finale der US-amerikanischen American Football Liga NFL (4.064). Der Rekord zum WM-Finale am Sonntag beweist den starken Zuwachs an Nutzern des Dienstes. Diese versenden laut Twitter 200 Millionen Tweets pro Tag – im Vergleich zu zehn Millionen noch zwei Jahre zuvor. Am Sonntag holten sich die Japanerinnen in Frankfurt mit 5:3 nach Elfmeterschießen zum ersten Mal den WM-Titel.(dpa/dapd/abendblatt.de)