Gewinnen Sie fünf mal zwei Business-Seat-Tickets und seien Sie beim ersten Saisonspiel des FC St. Pauli in Lübeck gegen den FC Ingolstadt dabei.

Hamburg. Zum außergewöhnlichen Saisonstart am Sonnabend (13 Uhr) in Lübeck verlost das Abendblatt fünf mal zwei Business-Seat-Tickets. Bis Mittwoch, 15 Uhr, können Sie über die Hotline 0137/808 40 11 60 teilnehmen (50 Cent pro Anruf aus dem Festnetz). Nennen Sie das Stichwort "Auftakt" sowie Namen und Adresse. Oder schreiben Sie eine SMS mit HAM WIN AUFTAKT an 52020 (49 Cent pro SMS). Bitte geben Sie auch hier Namen und Adresse an.

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Becherwurf kostet den FC St. Pauli 400.000 Euro

Bernd-Georg Spies eröffnet das Gespräch mit der Ankündigung eines Gipfelsturms. Er wolle bald den Mont Ventoux, mit seinen 1912 Metern und wechselnden Steigungen gefürchteter Berg vieler Frankreich-Rundfahrten, noch einmal bezwingen. Auch als Vizepräsident des FC St. Pauli blickt der passionierte Rennradfahrer wenige Tage vor dem Saisonstart lieber nach oben als nach unten.

Hamburger Abendblatt: Für die 18 Zweitligatrainer ist St. Pauli kein Aufstiegsfavorit. In einer Abendblatt-Umfrage reichte es nur zu Platz fünf. Überrascht?

Bernd-Georg Spies: Ich finde das nicht unrealistisch. Wir wollen zu den Top 25 gehören, insofern wäre unsere generelle Vorgabe erfüllt. Außerdem beinhaltet das Ergebnis, dass man uns durchaus das Vermögen zuspricht, oben mitzuspielen. Besser so, als mit übersteigerten Erwartungen in die Saison zu gehen.

Auf wen freuen Sie sich in der kommenden Saison am meisten?

Spies: Deniz Naki. Und auf Jan-Philipp Kalla, der möglicherweise ganz anders gefordert sein wird als zuletzt.

Wie hat Ihnen die Vorbereitung gefallen?

Spies: Wie ich sehe und höre, haben wir mit dem Trainergespann anscheinend die richtige Entscheidung getroffen. Ich hatte bei der Verpflichtung ein gutes Bauchgefühl, jetzt bestätigen sich die ersten Eindrücke. In der Mannschaft, zwischen Spielern und Trainer und auch in der Fanszene hat es klick gemacht. Zudem ist eine klare Handschrift erkennbar. Aber man sollte die Eindrücke nicht überbewerten. Neue Spieler, neues System - wir alle wissen, dass die Wahrheit auf dem Platz liegt.

Mit welcher Erwartung gehen Sie persönlich in die Saison?

Spies: Oben mitzuspielen. Dann schauen wir mal weiter. Wir sind und bleiben Realisten in jeder Beziehung.

Wie realistisch ist der Verbleib von Carlos Zambrano?

Spies: Entweder wechselt er noch, was uns eine nicht zu verachtende Transferentschädigung bescheren würde, oder wir haben den besten Innenverteidiger der Liga. Das sind für den FC St. Pauli beides sehr komfortable Alternativen.

Die Saison beginnen Sie weniger angenehm und unfreiwillig mit einem Heimspiel in Lübeck. Was kostet der Umzug?

Spies: Einen überschaubaren Betrag in fünfstelliger Höhe. Der Gesamtschaden beläuft sich für uns auf 400 000 Euro.

Wird der dafür verantwortliche Becherwerfer in Regress genommen?

Spies: Die Staatsanwaltschaft steht am Ende ihrer Ermittlungen. Wir werden uns der Sache zivilrechtlich annehmen, wenn die Schuldfrage geklärt ist.

Spüren Sie im Kreis der Profiklubs eine neue Wertschätzung? 2007 kam St. Pauli als Regionalligist in die Spielklasse.

Spies: Die Wahrnehmung hat sich verändert, ja. Dass wir das Urteil des DFB im Zuge des Spielabbruchs nicht einfach hingenommen haben, hat Beachtung gefunden. Wir haben dem Verband die Stirn geboten und am Ende ja auch obsiegt. Wir werden ernster genommen. Und wir haben sportlich erfolgreiche Jahre hinter uns. Daran wollen wir ab Sonnabend weiter anknüpfen.

Auch Sie werden nun gute Ergebnisse erzielen müssen. Stichwort: Neubau der Gegengerade in einem Jahr.

Spies: Wir sind bei der Stadionfinanzierung auf gutem Wege, aber eben auch keine Glücksritter. Wir prüfen jetzt alle Finanzierungsmöglichkeiten und gehen die infrastrukturellen Herausforderungen an: Trainingsgelände, Nordtribüne und Gegengerade.

Umbruch und Umbau allerorten. Würden dem Verein da nicht zwei Jahre im ruhigen Tabellenbereich guttun?

Spies: Sie haben doch mal selbst Fußball gespielt. Da wollten Sie auch jedes Spiel gewinnen, oder?

Die Frage ging an den mittelfristig planenden Vizepräsidenten. Hinter dem Klub liegen ereignisreiche 14, 15 Monate.

Spies: Ja. Aber die meiste Unruhe ist durch Nebengeräusche von außen herangetragen worden. Eine gewisse sportliche Anspannung, verbunden mit ehrgeizigem Arbeiten und persönlichen Hoffnungen, finde ich schon toll. Ich gewinne jedenfalls die ersten vier Spiele lieber, als dass ich sie verliere.