Finkenberg. Es ist nicht einfach in diesen Tagen, Frank Arnesen im Sporthotel Stock ohne Mobilfunktelefon am Ohr zu erwischen. Nach nächtelangen Verhandlungen mit Vereinen und Beratern konnte der HSV-Sportchef gestern nun erstmals von konkreten Ergebnissen berichten. Während Mickael Tavares zunächst zur Probe in Frankreich beim FCO Dijon mittrainieren soll, scheint sich auch bei Alex Silva eine Lösung abzuzeichnen. In der Nacht zum Montag übermittelte Flamengo Rio de Janeiro dem Dänen ein offizielles Angebot von 2,5 Millionen Euro für 100 Prozent der Transferrechte. "Wir werden nicht das bekommen, was wir seinerzeit gezahlt haben. Aber wichtig ist, dass wir unsere Verluste in Grenzen halten", sagt Arnesen, der das Angebot annehmen will, sich aber noch mit Juan Figer einigen muss.

Der brasilianische Berater hält nach wie vor 50 Prozent an Silvas Transferrechten, soll aber Arnesen einen partiellen Verzicht signalisiert haben. Zur Erinnerung: 2008 zahlte der HSV dem FC Sao Paulo für 50 Prozent der Silva-Rechte 6,6 Millionen Euro.

Sollte der Wechsel doch noch scheitern, müsste der HSV allein in dieser Saison zwei Millionen Euro für eine noch fällige Transferrate sowie zwei Millionen Euro Gehalt und ein Beraterhonorar von 900 000 Euro zahlen. Dies will der Verein mit aller Macht vermeiden. "Wir wollen Kosten verhindern, da muss man manchmal in den sauren Apfel beißen", sagt Arnesen.

Bei Guy Demel haben dagegen alle bisherigen Versuche, den Ivorer zu verkaufen, noch nicht gefruchtet. "Wir hatten vor fünf Wochen ein Gespräch, in dem wir vereinbart haben, dass er sich einen neuen Verein suchen soll. Das hat er leider noch nicht geschafft", sagt Arnesen, der aber Hoffnung hat, auch das letzte Sorgenkind von der Gehaltsliste streichen zu können. Solange das aber nicht passiert, muss der Rechtsverteidiger weiter bei der U23 trainieren.