Beachvolleyballerinnen Zweite beim Grand Slam in Stavanger

Stavanger. Sie waren erschöpft und auch nicht gerade glücklich. Das Grand-Slam-Turnier im norwegischen Stavanger hatte aufgrund widriger Wetterverhältnisse bei ständigem Regen die Woche über viel Kraft gekostet. Die erhoffte Belohnung blieb für die zweimaligen Beachvolleyball-Europameisterinnen Sara Goller, 27, und Laura Ludwig, 25, jedoch erneut aus. Die beiden Hamburgerinnen konnten auch ihr inzwischen sechstes Finale auf der Welttour nicht gewinnen. Sie unterlagen dem US-amerikanischen Duo Jennifer Kessy/April Ross in 40 Minuten mit 0:2 (16:21, 15:21) Sätzen. 29 500 Dollar, rund 20 000 Euro, waren zumindest ihr bestes Preisgeld in dieser Saison.

"Es ist wie verhext, im Finale haben wir wieder nicht an unsere starken Leistungen in den Runden zuvor anknüpfen können. Allerdings waren wir auch ein bisschen platt", meinte Ludwig. Im Halbfinale hatten Goller/Ludwig die brasilianischen Weltmeisterinnen Larissa Franca/Juliana da Silva nach 47 Minuten mit 2:0 (25:23, 21:19) besiegt, zuvor in den Gruppenspielen die WM-Dritten Xue/Zhang Xi aus China. Mit diesen Erfolgen kehren sie in die Top Ten der Weltrangliste zurück, heute werden sie an Nummer acht notiert. In der Olympiaqualifikation für London 2012 haben sie mit jetzt 2520 Punkten ihren Vorsprung gegenüber Katrin Holtwick/Ilka Semmler (Essen; 2160) und den deutschen Meisterinnen und WM-Fünften Jana Köhler/Julia Sude vom Hamburger SV (1480 Punkte) vergrößert. Nur zwei deutsche Paare fliegen im nächsten Jahr nach London. In die Wertung kommen bis Anfang Juli 2012 die acht besten Turniere.

Mit dem zweiten Platz in Stavanger hoffen Goller/Ludwig die Ergebniskrise der vergangenen Wochen überwunden zu haben. Umstellungen im Management, eine Schadenersatzklage ihrer alten Agentur über eine mittlere fünfstellige Summe, Krankheiten und Reisestress hatte die beiden zu Beginn der Saison nicht an die hervorragenden Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen lassen. An ihrem großen Ziel halten Goller/Ludwig weiter fest: eine Olympiamedaille 2012 in London.

Bei den Männern belegte das HSV-Duo David Klemperer/Eric Koreng nach einem 0:2 (14:21, 13:21) im Achtelfinale gegen die Schweizer Jefferson Bellaguarda/Patrick Heuscher Platz neun. Prämie: 8000 Dollar, rund 5500 Euro. Julius Brink/Jonas Reckermann, die WM-Dritten aus Berlin, wurden Dritte. Dafür gab es 23 000 Dollar (15 850 Euro). Die Brasilianer Marcio Araujo/Ricardo siegten.