Cevin Chan und Alanco gewinnen das Seejagdrennen in Horn

Hamburg. Ein Seehund hätte es nicht besser machen können: Als Jockey Cevin Chan seinen Wallach Alanco in den Horner See dirigierte, war der zehnjährige Galopper ganz in seinem Element. In guter Position hinter dem Führpferd liegend, holte das Duo zusehends auf und hatte im Ziel des Seejagdrennens (3600 Meter, 10 000 Euro) eine Nase Vorsprung vor dem Trainingskameraden Gelon unter Vlastislav Korytar. Es war ein packendes Finish der zwei Favoriten. Alancos hauchdünner Vorteil war vielleicht eine Frage des Heimspiels: Berufsrennreiter Chan wuchs in unmittelbarer Nähe der Horner Rennbahn auf und stieg gestern Abend ebenso wie Kollege Korytar für Trainerin Elfi Schnakenberg aus dem Ort Jerusalem bei Bremen in den Sattel.

Drei der acht Rennreiter in dieser spektakulären Prüfung quer durch den Teich im Zentrum des Hippodroms setzten eher ab als geplant: Ihre Pferde galoppierten reiterlos über die Zielmarkierung. Die Abkühlung des Sees erlebte allerdings nur einer von ihnen; die beiden anderen stürzten vorher. Glücklicherweise ist nichts passiert.

Ohne Wasser und Hindernisse, dafür mit einem gleichfalls äußerst knappen Resultat wurde das Hauptrennen entschieden. In dem mit 55 000 Euro dotierten Preis der Besitzervereinigung über 1200 Meter hatte der Außenseiter Walero unter Koen Clijmans nach Auswertung des Zielfotos einen kurzen Kopf Vorsprung vor dem noch geringer eingeschätzten Calrissian (Rafael Schistl) aus Schweden. Auch wenn Mitfavorit Smooth Operator einen weiteren kurzen Kopf dahinter Rang drei belegte, zahlte die Dreierwette stattliche 79 996 Euro für zehn Euro Einsatz.

Für den 24 Jahre alten Belgier Clijmans war dieser Erfolg der erste Triumph in einem Grupperennen. Entsprechend gut gelaunt präsentierte er sich bei der Siegerehrung neben seinem Trainer Uwe Ostmann. Als die deutsche Nationalhymne erklang, waren die Favoriten schon wieder zurück in ihren Ställen. Auch die aus Frankreich transportierte Clairvoyance aus dem Besitz von Scheich Mohammed al Maktoum enttäuschte als Fünfte. Der Umsatz lag auch am dritten Renntag der Derbywoche mit 324 376 Euro deutlich über den 280 383 Euro des Vorjahres.