Paris. Steffen Deibler hat es geschafft. Beim Meeting in Paris schwamm sich der 23 Jahre alte Hamburger ins deutsche Team für die Weltmeisterschaften Ende Juli in Shanghai. Weil er vor drei Wochen bei den deutschen Meisterschaften in Berlin die WM-Normen gleich auf vier Strecken knapp verpasst hatte, durfte der viermalige Kurzbahn-Europameister mit Erlaubnis von Bundestrainer Dirk Lange seine Zeiten nachbessern. 52,25 Sekunden waren über 100 Meter Schmetterling vom Deutschen Schwimmverband gefordert, und Deibler schlug bereits im Vorlauf am Sonntagmorgen nach 52,03 Sekunden an - schnell genug für Platz fünf der Weltjahresbestenliste. Das Finale gewann er dann am Nachmittag in 52,47 Sekunden.

"Die Erleichterung ist natürlich riesengroß", sagte Deibler, "aber ich wusste immer, dass ich diese Zeit schwimmen kann." Seine gute Form hatte er bereits am Sonnabend bewiesen, als er über 50 Meter Schmetterling mit 23,34 Sekunden einen neuen deutschen Rekord aufgestellt hatte. Die guten Resultate waren auch eine Genugtuung für die Hamburger Trainerin Petra Wolfram. "Wir hatten vor Berlin unterschätzt, wie belastend das Training für Steffen in den vergangenen Monaten gewesen sein muss. Dadurch haben wir etwas zu spät die Intensität aus dem Programm genommen. Steffen war bei den deutschen Meisterschaften einfach nicht ausgeruht genug, um Bestzeiten zu schwimmen." Für Paris stimmte die Trainingssteuerung dann wieder auf den Punkt.

Über welche Strecken Steffen Deibler letztlich in China antreten darf, entscheidet der Verband in der Woche vor Beginn der WM-Wettkämpfe. Wahrscheinlich sind für ihn Starts über 50 Meter Freistil sowie 50 und 100 Meter Schmetterling. Sein Ziel bei den Titelkämpfen ist das Erreichen von mindestens zwei Endläufen.