Kiel. Die Olympia-Ausscheidungsregatta des deutschen Segel-Nationalteams im Rahmen der Kieler Woche wird immer dramatischer. Während Laser, Laser Radial, Finn Dinghi und die 470er der Männer wegen einer Flaute in der Förde überhaupt nicht segeln konnten, durften die Starboote wenigstens einmal aufs Wasser. Hamburgs Mannschaft des Jahres Johannes Polgar und Markus Koy haben als zweitbestes deutsches Team in diesem zweiten von drei Ausscheidungsrennen den Olympiaplatz noch in Reichweite.

In der siebten Wettfahrt segelten Polgar/Koy hinter den Überraschungs-Tagessiegern Alexander Hagen und Marko Hasche vom Norddeutschen Regatta-Verein und den Berlinern Robert Stanjek und Frithjof Kleen (ebenfalls NRV) als drittbestes deutsches Team auf Platz vier. In der Gesamtwertung liegen Polgar und Koy mit 27 Punkten als Fünfte knapp hinter Stanjek/Stanjek (24). Auch die Rostocker Alexander Schlonski/Matthias Bohn (30) haben als Sechste noch Chancen. An der Spitze liegt der Schwede Fredrik Loof (16). Die Entscheidung fällt am heutigen Mittwochnachmittag. Stanjek sprach vor dem letzten Wettfahrtstag von einem "Drahtseilakt".

In der 470er-Klasse der Frauen haben die Hamburgerinnen Kathrin Kadelbach und Friederike Belcher nach ihrem Tagessieg gute Chancen auf den Gesamterfolg. Nach neun Wettfahrten liegen sie mit 22 Punkten auf Platz zwei vor Tina Lutz/Susann Beucke (Holzhausen/Strande/24). "Wir brauchten eine Top-Leistung und die haben wir abgerufen. Leistungsdruck stärkt uns nur", sagte Kadelbach.