Györ. Am Tag danach war Heine Jensen ein bisschen übernächtigt. "Die kleine Feier hatten wir uns redlich verdient", sagte der Bundestrainer nach dem 27:22-(14:12-)Sieg der deutschen Handballerinnen in Ungarn. Sie werden damit bei der WM im Dezember in Brasilien spielen und haben damit auch die Chance auf die Olympiateilnahme 2012 aufrechterhalten. Das Play-off-Hinspiel hatte die DHB-Auswahl 26:24 gewonnen. "Das Feuer ist gelöscht, das war ein sehr wichtiges Spiel für den deutschen Frauenhandball", sagte der 34-jährige Jensen, der das Amt nach dem enttäuschenden 13. EM-Platz von Rainer Osmann übernommen hatte: "Wenn jede spielt, was sie kann, gehören wir zu den acht besten Teams der Welt."

Die Leipziger Torhüterin Katja Schülke sorgte mit 20 Paraden für sicheren Rückhalt, Nadja Nadgornaja vom Double-Gewinner Thüringer HC und die Buxtehuderin Stefanie Melbeck trafen nervenstark aus dem Rückraum. In der "Hölle von Györ" offenbarten die Deutschen die lange vermisste Einheit.

Während seine Spielerinnen sich größtenteils in den Urlaub verabschiedeten, geht für Jensen am Mittwoch die Arbeit weiter. Dann trifft sich in Kassel das Trainerteam, zu dem außer noch die Vereinstrainer Renate Wolf (Leverkusen), Dirk Leun (Buxtehude) und Dietmar Schmidt (Frankfurter HC) gehören, um Anforderungsprofile für Nationalspielerinnen zu entwickeln.