Halle/Westfalen. Der Rasen beim ATP-Turnier im westfälischen Halle bleibt für Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ein gutes Pflaster. Mit einem 6:3, 7:6 (7:5) gegen den an Position sieben gesetzten Ukrainer Alexander Dolgopolow zog der 27-Jährige zum sechsten Mal in seiner Karriere ins Viertelfinale des einzigen deutschen Rasenturniers ein. In der Runde der letzten acht trifft der gebürtige Bayreuther nun auf den australischen Titelverteidiger Lleyton Hewitt, der den Italiener Andreas Seppi souverän mit 6:4 und 6:4 besiegte.

"Das tut sehr gut, da ich in letzter Zeit nicht solche Siege errungen habe", sagte Kohlschreiber nach der Partie und blickte voraus: "Wenn ich noch so einen Sieg schaffe, könnte es endlich ein Aufstieg aus dieser Talfahrt sein."

In der ersten Begegnung mit dem Weltranglisten-21. Dolgopolow zeigte sich Kohlschreiber im Vergleich zu seinem Dreisatzsieg in Runde eins gegen den 20 Jahre jungen Qualifikanten Cedrik-Marcel Stebe (Mühlacker) deutlich konzentrierter und in allen Belangen verbessert. Der Team-Weltmeister von Düsseldorf, der mittlerweile nur noch auf Platz 49 der Weltrangliste geführt wird, ließ keine Breakchance zu und setzte seinen 22 Jahre alten Gegner bei dessen Aufschlag früh unter Druck. "Mit Halle verbinde ich nur Positives", sagte Kohlschreiber, der 2008 im Finale der mit 750 000 Euro dotierten Gerry Weber Open gestanden hatte, dort allerdings dem 16-maligen Grand-Slam-Champion Roger Federer unterlag. Im Jahr 2009 gegen den späteren Turniersieger Thomas Haas und 2007 gegen Marcos Baghdatis aus Zypern war für Kohlschreiber jeweils in der Runde der letzten vier Endstation.

Ebenfalls im Viertelfinale von Halle steht die deutsche Nummer eins Florian Mayer aus Bayreuth. Der 27-Jährige bezwang den Taiwanesen Yen-Hsun Lu letztlich souverän mit 7:6 (7:4), 3:6, 6:4 und komplettierte die geschlossene Vorstellung des deutschen Davis-Cup-Trios. Mayer trifft nun auf den Franzosen Gael Monfils. Bereits einen Tag zuvor war Philipp Petzschner in die Runde der letzten acht eingezogen und trifft dort auf den kroatischen Youngster Milos Raonic.