Hockeyherren sind im Halbfinale auf Augenhöhe mit dem UHC

Hamburg. An die Viertelfinalserie der Feldsaison 2009/10 erinnert sich bei den Hockeyherren des Clubs an der Alster niemand gern. 0:4 und 1:6 verlor man gegen den Erzrivalen Uhlenhorster HC und bekam dabei deutlich die Rangordnung in der Stadt aufgezeigt. Vor dieser Saison verstärkte sich der UHC noch einmal, um endlich erstmals den Feldmeistertitel zu gewinnen. Doch die Halbfinalserie, die die beiden Hamburger Topklubs jetzt erneut zusammenführte, wird auf Augenhöhe ausgetragen. Was ist innerhalb eines Jahres mit dem Club an der Alster passiert?

Einer, der es wissen muss, ist Sebastian Biederlack. Der 29 Jahre alte Routinier kennt den Verein wie kaum ein anderer Spieler im Kader von Trainer Joachim Mahn, und er hat tatsächlich Erklärungen parat. So sei das Team, das obligatorisch schwach in die Saison startete und zur Winterpause noch auf einem Abstiegsplatz stand, durch den überraschenden Gewinn der Hallenmeisterschaft - Gegner im Endspiel: der UHC - fest zusammengewachsen, habe mit Nationaltorhüter Tim Jessulat einen überragenden Rückhalt und mit dem zum Frühjahr verpflichteten englischen Auswahlspieler Barry Middleton einen Mittelfeldspieler der Extraklasse. Zudem werde vor allem im athletischen Bereich extrem gut gearbeitet.

Der frühere Nationalspieler, mit Deutschland Weltmeister und Olympiasieger, ist viel zu bescheiden, den wohl wichtigsten Erfolgsfaktor beim Namen zu nennen. Dabei hängt doch der Aufschwung der Rot-Weißen maßgeblich mit seiner Person zusammen. In der vergangenen Saison sammelte der gebürtige Altonaer beim Club de Campo in Madrid Auslandserfahrung. Seit er bei Alster wieder die Geschicke lenkt, hat das Spiel an Struktur gewonnen, die defensive Achse Jessulat, Jonathan Fröschle und Biederlack funktioniert so gut, dass Alster zuletzt in sieben Spielen nur sechs Gegentore kassierte.

Nach dem 1:0-Sieg vom Sonnabend geht das Team mit einer Führung ins zweite Spiel der Best-of-three-Halbfinalserie (Sa, 18.30 Uhr, Wesselblek). Dennoch sagt Biederlack: "Bei uns spricht niemand vom Double."