Kathleen Keller aus Harsefeld startet beim Derby in der Dressur und im Springen

Hamburg. Als ihr Vater Dolf-Dietram das Deutsche Dressurderby in Klein Flottbek gewann, war Kathleen Keller 13 Jahre alt. "Ich weiß noch, dass es damals richtig heiß war", erinnert sich die heute 21-Jährige. "Wir waren unheimlich stolz." Mittlerweile gehört die Blondine aus Harsefeld bei Buxtehude selbst zu den besten Deutschen im Sattel. Und zu den Vielseitigsten. In Klein Flottbek ist die Abiturientin einzige Teilnehmerin in ihrer Stammdisziplin, der Dressur, und im Springen. Dort aber noch bei den Amateuren.

Der Wechsel sei kein Problem, sagt Keller. "Die Dressur fällt mir leichter, aber das Springen macht auch unheimlich Spaß." Früher habe sie Angst vor dem Überqueren der Hindernisse gehabt, doch als ihr Bruder Mark-Philipp zum Studieren nach Oslo ging, traute sie sich mit seinem Pferd dann doch auf ungewohntes Terrain. Ein dauerhafter Wechsel in die lukrativere Disziplin kommt aber nicht infrage. Dazu liegt ihr die Dressur zu sehr am Herzen.

Gestern schlug sie sich beachtlich in der Qualifikation zum Dressurderby. Platz fünf reichte aber nicht zum Einzug ins Finale am Sonntag. "Natürlich wäre ich gern dabei gewesen", sagt Keller, "aber eigentlich bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Unter die ersten drei zu kommen, ist schon ziemlich schwierig." Einfacher dürfte heute die Qualifikation zum U-25-Finale werden.

Bei den jungen Reitern wurde Keller bereits Europa- und deutsche Meisterin. Ihr großes Ziel sind die Olympischen Spiele. Weil es keine Garantie für eine erfolgreiche Sportkarriere gibt, beginnt sie im Herbst ein Studium der Wirtschaftspsychologie in Hamburg. Momentan ist sie als Bereiterin im Stall ihrer Eltern angestellt, arbeitet zudem hin und wieder als Model. "Ein schöner Ausgleich", meint Keller, aber: "Vollzeit kann ich mir das aber nicht vorstellen." Viel lieber würde sie Derbysiegerin werden. Wie ihr Vater.