Hamburgerinnen bleiben auch nach dem 3:1 gegen Aachen Siebte

Hamburg. "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben." Jean-Pierre Staelens, 55, der Trainer der Volleyballerinnen des VT Aurubis, hatte in den vergangenen Wochen regelmäßig Gelegenheit, Sätze wie diesen zu sagen. Auch am Ostermontag hatte diese Aussage des Niederländers nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt. Mit 3:1 Sätzen (25:16, 21:25, 25:15, 25:21) besiegten die Hamburgerinnen in 92 Minuten auch den TSV Alemannia Aachen recht souverän und feierten - vor nur noch 270 Zuschauern - ihren sechsten Bundesligasieg in Folge.

Die Aufholjagd kommt jedoch zu spät. Weil der 1. VC Wiesbaden Pokalsieger Stuttgart bezwang und diesen damit auf den fünften Rang verwies, wäre momentan nicht einmal mehr dieser fünfte Platz erstrebenswert - weil der nur dann von Bedeutung für eine Europapokal-Teilnahme in der nächsten Saison wäre, würde Stuttgart am Ende unter die ersten vier kommen.

"Wir zeigen leider erst jetzt, was in dieser Saison möglich gewesen wäre. Platz vier und damit die Play-offs um die Meisterschaft, unser eigentliches Saisonziel, war alles andere als unrealistisch", sagt Horst Lüders. Hadern will der Manager mit dem Verlauf dieser Spielzeit nicht, die überflüssigen 2:3-Niederlagen gegen weit schwächere Teams wie Potsdam (10.) und zu Hause gegen Sinsheim (11.) erwähnt er dennoch: "Hätten wir diese Spiele gewonnen, wären wir jetzt Tabellenvierter."

Auch Volleyball wird nicht im Konjunktiv gespielt. Die Fakten sind andere: Sieben neue Spielerinnen mussten integriert werden, die Zähigkeit dieses Prozesses mögen Trainer Staelens und Manager Lüders unterschätzt haben. "Der Umbruch war nötig, um mittelfristig konkurrenzfähig zu werden", sagt Lüders. Er ist nicht abgeschlossen. Nach dieser Saison, die am 7. Mai mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Dresden endet, wird es einen weiteren Schnitt geben. "Nach dem Spiel werden wir erste Entscheidungen bekannt geben", kündigt Lüders an. Vor allem die Mittelblockerinnen Imke Wedekind und Kathy Radzuweit müssen wohl um eine Vertragsverlängerung fürchten. Sie genügten in dieser Saison nicht den formulierten höheren Ansprüchen.