Red Bull kündigt Upgrade für die Formel 1 an, Mercedes rätselt über das mangelnde Tempo

Sepang. Die italienische Presse verortet Sebastian Vettel als Außerirdischen ("E.T. Vettel fährt mit Red Bull auf einem anderen Planeten", "Il Giornale"). Die Konkurrenz sieht den dominierenden Formel-1-Weltmeister nach seinem zweiten Saisonsieg in Malaysia schlicht als den "Mann, der geschlagen werden muss" (Jenson Button). Was Vettel selbst seinen Gegnern mitzuteilen hatte, muss wie eine Drohung klingen: "Wir werden ein Upgrade bringen", kündigte der Titelverteidiger gestern auf seiner Homepage an. Und zwar schon für das nächste Saisonrennen an diesem Wochenende in Shanghai.

Wenn es Red Bull gelingt, das bislang schwächelnde Kers-System zur Energierückgewinnung zum Laufen zu bringen, könnte sich die Dominanz der "Bull-Dozer" weiter verstärken. Für den abergläubischen Vettel mag es zudem ein gutes Omen sein, dass seit fast drei Jahrzehnten alle Fahrer Weltmeister wurden, die die ersten beiden Saisonrennen gewannen. Der letzte, dem dies misslang, war 1982 Alain Prost. Damals holte Keke Rosberg den Titel.

6,48 Millionen Zuschauer sahen bei RTL die Live-Bilder von Vettels Triumph. Und sie sahen auch das erneute Debakel der Silberpfeile. Das Team um Technikchef Ross Brawn rätselt, wieso der Mercedes MGP W02 die guten Ergebnisse der letzten Testfahrten nicht bestätigen kann. Für China hat Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug "ein paar Kleinigkeiten" versprochen, die das Auto schneller machen sollen. Gerade mal zwei Punkte nach zwei Rennen können nicht der Maßstab des Weltkonzerns sein. Dass Kers und verstellbarer Heckflügel diesmal gut funktionierten, bedeutet: Derzeit weiß niemand, warum Michael Schumacher in seiner besten Rundenzeit fast zwei Sekunden auf Mark Webbers Bestzeit im Red Bull fehlten.