Auch der Uhlenhorster HC spielt in der Hockey-Bundesliga um den Titel - Alster muss noch kämpfen

Hamburg. Die Partie gegen den Mannheimer HC war eine Viertelstunde beendet, als Michael Green noch einmal erleichtert durchatmete. "Jetzt weiß ich, dass meine Entscheidung richtig ist. Diese Mannschaft kann ich getrost allein lassen", sagte der Abwehrspieler des Harvestehuder THC. Nach 20 Jahren Leistungssport hat der 38-Jährige entschieden, im Sommer seine aktive Karriere zu beenden. Und nach dem 2:1-Sieg über den Tabellenführer, mit dem der Aufsteiger die Qualifikation für die Play-offs zwei Spiele vor Hauptrundenende sicherte, kann man konstatieren, dass die Mannschaft von Trainer Christian Blunck den Abgang ihres Routiniers verkraften kann.

Dabei spielte das Eigentor, mit dem Green die Partie zwei Minuten vor Spielende noch einmal spannend machte, eine untergeordnete Rolle. Vielmehr bewiesen die Schwarz-Gelben, dass sie bereits im ersten Jahr nach ihrem Wiederaufstieg mit den Besten ihrer Klasse mithalten können. Zwar zeigten die Mannheimer die gefälligere Spielanlage, doch mit Geschlossenheit, den österreichischen Torjägern Benjamin Stanzl und Michael Körper, die je einmal trafen, und einem überragenden Torhüter Marc Duchow hielt der HTHC nicht nur gegen, sondern verdiente sich den fünften Sieg in Serie. "Jetzt wissen wir, was möglich ist, wenn wir alle am Limit spielen. Das war wichtig für den Kopf. Vielleicht können wir sogar unter den besten vier bleiben", sagte Spiellenker Tobias Hauke.

Mit 18 Zählern liegt der HTHC derzeit auf Rang vier sogar zwei Punkte vor dem Lokalrivalen Uhlenhorster HC, der sich beim 9:1-Sieg in Düsseldorf von der 0:5-Derbypleite gegen den Club an der Alster gut erholt zeigte. Da Alster sein Heimspiel gegen Nürnberg durch Tore von Till Führer und Sebastian Biederlack (2) ungefährdet 3:0 gewann, steht so gut wie fest, dass keins der drei Hamburger Teams in den Abstiegskampf gerät. Alster hat mit 13 Punkten vier Zähler Vorsprung auf Rang neun und am letzten Spieltag (30. April) ein Heimspiel gegen den Zehnten Rüsselsheimer RK vor der Brust.

Ein gegensätzliches Bild bietet derweil die Bundesliga der Damen. Dort zieht Vizemeister Uhlenhorster HC, der am Wochenende 4:1 in Düsseldorf und 2:0 in Neuss gewann, an der Tabellenspitze einsam seine Kreise. Der Klipper THC, der gegen den Münchner SC 1:2 unterlag und den Mannheimer HC 3:2 schlug, hat vor den letzten beiden Saisonspielen immerhin vier Zähler Vorsprung auf Rang neun und kann die Play-off-Teilnahme aus eigener Kraft am Sonnabend in Lichterfelde sichern.

Dahinter jedoch wird es düster aus Hamburger Sicht. Alsters Damen verloren beim 1:1 in Neuss acht Minuten vor Spielende durch einen unberechtigten Siebenmeter zwei wichtige Punkte, erhielten sich aber durch ein 4:2 in Düsseldorf mit nun neun Zählern die Chance, der Abstiegsrunde zu entgehen. Finster sieht es dagegen für die HTHC-Damen aus, die Mannheim 0:2 unterlagen und trotz des Achtungserfolgs beim 1:1 gegen München fünf Punkte auf den Achten Neuss aufholen müssten. Dazu sind Siege beim Berliner HC und in Lichterfelde notwendig. "Man muss realistisch sein und sich jetzt mit den Play-downs beschäftigen", sagte Trainer Stephan Platz.