Torreiches Derby. Borussia Mönchengladbach schöpft wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Der Tabellenletzte feierte beim 5:1 gegen den 1. FC Köln den 42. Erfolg im 78. rheinischen Duell. Juan Arango, zweimal Marco Reus, Kapitän Filip Daems und Harvard Nordtveit sorgten für den höchsten Heimsieg der Borussen seit 14 Jahren. Mehr als das 13. Saisontor von Milivoje Novakovic hatte Köln, das sich nun auch wieder Sorgen im Kampf um den Klassenerhalt machen muss, nicht zu bieten. Flaute beendet. 747 Minuten lang hatte Srdjan Lakic in der Bundesliga nicht getroffen. Im Abstiegsduell beim VfB Stuttgart beendete der kroatische Stürmer des 1. FC Kaiserslautern seine Flaute mit gleich zwei Toren zum 4:2-Erfolg. Für Lakic, mit 13 Toren bester Schütze seines Vereins, ein Stück Versöhnung mit den Fans, die er durch ein Foto im Trikot seines künftigen Klubs VfL Wolfsburg gegen sich aufgebracht hatte. "Für mich geht eine schwierige Zeit vorbei", sagte er. Für den VfB, der eine 2:1-Führung leichtfertig verspielte, hat sie offenbar gerade erst begonnen.

Bittere Rückkehr. Seine ehemaligen Spieler tanzten ausgelassen vor ihren Fans und feierten nicht nur den dritten Sieg im dritten Spiel unter Nachfolger Ralf Rangnick, sondern auch ihre neue Freude an der Arbeit. Für Felix Magath hätte die Rückkehr zum FC Schalke 04 nicht bitterer ausfallen können. Nach dem 0:1, dem dritten sieglosen Spiel unter seiner Trainerregie, steckt der VfL Wolfsburg tief im Abstiegskampf fest. "Entweder ist die Mannschaft die Situation nicht gewohnt und hat dadurch Hemmungen, oder der eine oder andere Spieler hat nicht begriffen, was es heißt: Abstiegskampf oder absteigen", sagte Magath. Das Wiedersehen mit ihm hatte die Schalker vier Tage nach dem grandiosen 5:2-Sieg bei Inter Mailand noch einmal zu einer Energieleistung angetrieben. Vor allem Jefferson Farfán spielte wie aufgedreht und bereitete den Siegtreffer durch José Manuel Jurado mustergültig vor. Bei nur sechs Punkten Rückstand ist plötzlich sogar Europapokalplatz fünf in Reichweite.

Europa ruft. Im Schatten der vielen Trainerwechsel hat sich Hannover 96 fast unbemerkt als Spitzenteam etabliert. Nach dem 2:0-Sieg gegen Mainz 05 sind die Niedersachsen wieder Dritter. Die Europacup-Teilnahme ist nach 19 Jahren Abstinenz fast sicher, sogar die Champions-League-Qualifikation ist fünf Runden vor Schluss keine Utopie. "Es ist schwer, uns noch von den vorderen Plätzen zu verdrängen", sagt Trainer Mirko Slomka. Und Sergio Pinto ist sich sicher: "Wir spielen nächste Saison europäisch." Der Mittelfeld-Abräumer bereitete die Führung durch das 13. Saisontor von Didier Ya Konan (45.+1/Foulelfmeter) vor und krönte seine Leistung mit dem Treffer zum 2:0 (59.). 05-Verteidiger Nikolce Noveski hatte beim 1:0 als letzter Mann Lars Stindl nur unfair stoppen können und regelkonform die Rote Karte wegen Notbremse gesehen. "Elfmeter und Platzverweis, das war der Super-GAU", sagte Mainz' Trainer Thomas Tuchel.

Cissés Alleingang. Fünf Tore, eine Rote Karte, drei nicht gegebene Treffer und ein mitreißendes Spiel: Beim 3:2-Sieg des SC Freiburg über den badischen Rivalen 1899 Hoffenheim war alles drin. SC-Profi Pavel Krmas hatte beim Stand von 1:1 wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen (33.) und Ryan Babel mit seinem ersten Tor für 1899 die Führung der Nordbadener (42.) erzielt. Doch Papiss Demba Cissé glich mit seinem 20. Saisontreffer aus und übernahm die alleinige Führung in der Torjägerliste (60.). Der Senegalese, dem Schiedsrichter Wolfgang Stark zuvor zwei Kopfballtore verwehrt hatte, hatte entgegen der Absprache den Elfmeter ausgeführt. "Ich möchte mir nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn er verschossen und wir verloren hätten", sagte Dutt. SC-Kapitän Heiko Butscher brachte in der 78. Minute schließlich den Ball mit der Schulter zum 3:2 über die Linie.

Braunschweigs Aufstieg. Eintracht Braunschweig ist zum vierten Mal nach 1988, 2002 und 2005 in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Nach dem 1:0-Sieg in Unterhaching (Tor: Karim Bellarabi) ist der Drittliga-Spitzenreiter in den letzten sechs Spielen nicht mehr von einem der zwei Aufstiegsplätze zu verdrängen. Hansa Rostock fehlt noch ein Zähler zum direkten Wiederaufstieg.