Die Spring- und Dressurreiter können Anfang Juni 750.000 Euro gewinnen. Derbychef Wulff: “Hamburg kann sich auf Extraklasse freuen“.

Hamburg. So spät wie in diesem Jahr wurde das Deutsche Spring- und Dressurderby lange nicht mehr ausgetragen: Vom 2. bis 5. Juni treffen sich Europas beste Reiter auf der Traditionsanlage in Klein Flottbek. Die Gesamtdotierung beträgt 750 000 Euro und ist damit so hoch wie noch nie. Mit 285 000 Euro am üppigsten ausgestattet ist die Etappe der lukrativen Springserie Global Champions Tour am ersten Juni-Sonnabend; absoluter Publikumsmagnet ist wie immer das 82. Deutsche Springderby am Tag darauf. Zu beiden Prüfungen werden mehr als 20 der 30 weltbesten Paare erwartet. Das Vorjahresergebnis mit der Rekordmarke von insgesamt 70 000 Besuchern im Derbypark wird erneut angestrebt.

"Hamburg spielt eine herausragende Rolle im internationalen Pferdesportkalender", sagte Rolf-Göran Bengtsson gestern Abend im Landhaus Scherrer bei der Präsentation der Reitertage in zwei Monaten. Der Schwede, olympischer Silbermedaillengewinner von Hongkong 2008 im Springreiten und aktuell die Nummer drei der Weltrangliste, trainiert gemeinsam mit dem Dänen Bo Kristoffersen in Breitenburg bei Itzehoe. Zwar hat Bengtsson kein Derbypferd, in Klein Flottbek wird er aber für die Global Champions Tour Quintero und Casall satteln.

"Die Hamburger können sich auf vier Reitertage der Extraklasse freuen", sagte Derbychef Volker Wulff, der seit 2000 das Kommando führt. "Wir haben uns auf ein sehr hohes Niveau vorgearbeitet. Dieses gilt es nun zu halten." Erstmals wird das Dressurderby am 5. Juni international ausgeschrieben. 60 000 Euro Preisgeld und die Aussicht auf Weltranglistenpunkte sollen ein stärkeres Teilnehmerfeld als zuletzt garantieren. Aufgewertet wird zudem das Speedderby am Sonnabend, an dem diesmal auch Vielseitigkeitsreiter teilnehmen dürfen, mit einer auf 15 000 Euro verdoppelten Dotierung. Bei diesem vom Publikum begeistert aufgenommenen Wettstreit steht das Tempo im Vordergrund - Fehlerpunkte an den Naturhindernissen werden mit Zeiteinbußen quittiert. Während der NDR an den ersten beiden Tagen die Fernsehhoheit hat, überträgt das ZDF am Wochenende live aus Flottbek. "Damit wird die Gesamtsendezeit reduziert", sagte Wulff, "im Gegenzug können wir Erreichbarkeit und Zuschauerquote verbessern." Von solchen Voraussetzungen können die Partner aus dem Galopperlager nur träumen: In Hamburg-Horn geht das Derby einen Monat später an den Start.