Am Sonnabend (22.15 Uhr/ARD) verteidigt Marco Huck seinen WM-Titel im Cruisergewicht gegen Ran Nakash, Ex-Weltmeister im Kickboxen.

Hamburg. Wenn Profiboxer Marco Huck am Sonnabend (22.15 Uhr/ARD) in Halle (Westfalen) seinem Kontrahenten Ran Nakash gegenübertritt, dann muss er froh sein, dass er durch die Regeln der World Boxing Organisation, deren Cruisergewichtsweltmeister Huck ist, geschützt wird. Träfe der 26-Jährige vom Berliner Sauerland-Team auf der Straße auf den Israeli, wäre er trotz seiner Erfahrungen als Kickboxer und seiner Schlagkraft chancenlos. Denn Nakash ist Meister in einer Kampfkunst, die auf das Unschädlichmachen von Angreifern ausgelegt ist.

Seit 2007 ist der 32-Jährige Chefkommandeur der Krav-Maga-Schule für Israels Elitesoldaten. Krav Maga ist ein Selbstverteidigungssystem, das darauf ausgelegt ist, in Alltagssituationen auf Angriffe aller Art, auch unter Bedrohung mit Schuss- oder Stichwaffen, reagieren zu können. Es versteht sich ausdrücklich nicht als Sport, sondern als effektive Methode, dem Angreifer stärksten Schmerz in schnellstmöglicher Zeit zuzufügen.

Dass Nakash allerdings auch gelernt hat, sich im Ring an Regeln zu halten, zeigen seine Erfolge im Thai- und Kickboxen, wo er es zu Weltmeisterehren brachte. Alle seine bislang 25 Profikämpfe im "regulären" Boxen gewann er, 18 davon vorzeitig. Seine erste WM-Chance verdankt er einer Cutverletzung, die Hucks ursprünglich vorgesehener Gegner Giacobbe Fragomeni (Italien) in der vergangenen Woche erlitt. "Ich werde alles tun, um diese Chance zu nutzen und Huck zu besiegen", sagt Nakash. Der Weltmeister sollte diese Warnung ernst nehmen.