Auch für Max Schmeling kam 1938 gegen Joe Louis nach 2:04 Minuten das Ende

Köln. Kurzarbeit ist für Vitali Klitschko kein unbekanntes Phänomen. Sieben seiner 42 Siege aus 44 Profikämpfen schaffte der Ukrainer in der ersten Runde, allerdings nie zuvor in einem WM-Kampf. Zuletzt gelang ihm dies am 27. Januar 2001 in München gegen Orlin Norris (USA). Sein schnellster Sieg datiert vom 25. Januar 1997, als er in Stuttgart den US-Amerikaner Mike Acklie nach 32 Sekunden ausknockte.

Allein das Schwergewicht kann eine Reihe historischer Kämpfe vorweisen, die innerhalb der ersten drei Minuten beendet waren. So ging Max Schmeling am 22. Juni 1938 gegen Joe Louis im New Yorker Yankee Stadium schon nach 2:04 Minuten zu Boden, nachdem er zwei Jahre zuvor an selber Stelle durch K. o. in Runde zwölf gewonnen hatte. Muhammad Ali, der Größte aller Zeiten, schaffte nur zwei seiner 56 Siege in der ersten Runde, einer davon ging jedoch in die Geschichte ein: am 25. Mai 1965 in Lewiston (US-Bundesstaat Maine) gegen Sonny Liston. Das Gegenteil dazu ist Mike Tyson, der für 23 von 50 Siegen nicht einmal drei Minuten benötigte. Dreimal, gegen Michael Spinks, Carl Williams und Bruce Seldon, gelang ihm dies in WM-Kämpfen.

Den kürzesten Kampf aller Zeiten erlebte am 3. November 2000 die Stadt Ebbw Vale in Wales. Halbmittelgewichtler Des Sowden wurde nach vier Sekunden von Russell Rees niedergeschlagen und nach zehn Sekunden aus dem Kampf genommen. Mehr Geduld benötigten die Zuschauer am 6. April 1893 in New Orleans. 110 Runden lang schlugen die US-Boxer Andy Bowen und Jack Burke aufeinander ein. Als sie zum 111. Durchgang nicht mehr aus den Ecken kamen, erkannte der Ringrichter auf Unentschieden. Heute sind Kämpfe auf zwölf Runden begrenzt.