Lenzerheide. Maria Riesch fühlte sich nach dem knappsten Zieleinlauf der alpinen Ski-Weltcup-Geschichte wie ein "Formel-1-Weltmeister". Der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier befand, für die Olympiasiegerin, Weltmeisterin und jetzt auch Gesamtweltcupsiegerin sei es, "als ob man sich den letzten Diamanten in die Krone einsetzt". Nur um drei Punkte lag Riesch am Ende vor ihrer ewigen amerikanischen Rivalin Lindsey Vonn. Die Entscheidung konnte nicht mehr auf der Piste in Lenzerheide ausgefahren werden, weil der finale Riesenslalom in der Schweiz abgesagt wurde. So wurde Maria Riesch kampflos zur dritten deutschen Weltcupsiegerin nach Rosi Mittermaier (1976) und Katja Seizinger (1996, 1998).

Eine Gratulantin fehlte. Lindsey Vonn wich ihrer langjährigen Freundin bei der Siegesfeier aus. Während Maria Riesch von diesem Verhalten "enttäuscht" war, ließ Vonn per Pressemitteilung ausrichten: "Gewinnen oder verlieren - ich wollte nur eine Chance. Ich fühle mich am Boden zerstört."

Zum Saisonschluss am Sonntag gewann Riesch mit Viktoria Rebensburg, Felix Neureuther - am Sonnabend Dritter im finalen Slalom - und Fritz Dopfer erstmals einen Teamwettbewerb.