Oslo. Ein großes Stück Schokolade und eine kleine Kristallkugel als Belohnung: Vier Tage nach ihrem 10. Weltmeistertitel mit der Staffel bei den Biathlon-Titelkämpfen im russischen Chanty-Mansijsk kämpfte sich Magdalena Neuner beim Weltcupfinale in Oslo trotz Krankheit zum Sprintsieg. Damit gewann sie nicht nur die Weltcupwertung in dieser Disziplin, sondern liegt im Gesamtweltcup mit 914 Punkten vor den letzten beiden Saisonrennen auch nur noch 22 Punkte hinter der führenden Finnin Kaisa Mäkäräinen (936).

"Ich bin total überrascht", sagte Neuner. "Heute Morgen habe ich noch nicht gewusst, ob ich überhaupt starten soll. Ich habe Husten. Vielleicht habe ich gewonnen, weil ich nichts erwartet habe." Im Ziel lag die Doppel-Olympiasiegerin über 30 Sekunden vor der Norwegerin Tora Berger, Dritte wurde die Weißrussin Darja Domratschewa. "Das Ergebnis war so nicht abzusehen. Das gewohnt gute Schießen war die Grundlage für das beeindruckende Ergebnis", sagte Trainer Gerald Hönig.

Im 10-Kilometer-Sprint der Männer schaffte Andreas Birnbacher seinen ersten Weltcupsieg der Saison. Nach einem fehlerfreien Schießen setzte sich der 29-Jährige in 26:14, 6 Minuten mit 10,2 Sekunden Vorsprung vor dem Schweden Björn Ferry durch. Überraschend auf Platz drei lief Alexander Wolf, der nicht für die WM in Chanty Mansijsk nominiert worden war, mit fehlerfreien Runden.