Hamburg. Wegen des schweren Erdbebens in Japan hat der Weltverband ISU die für kommende Woche in Tokio geplante Eiskunstlauf-WM abgesagt. "Unter Berücksichtigung des Sicherheitsaspekts für alle Teilnehmer und Zuschauer ist eine Austragung nicht möglich", hieß es in einer Erklärung. Die Veranstaltung soll nun zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Wo, ist offen. Aus Respekt vor den Japanern und mit Rücksicht auf die Verträge will die ISU die WM nicht einfach in ein anderes Land vergeben.

Lausanne, Turin, Vancouver und Taipeh sollen allerdings bereits als mögliche Ausweichstandorte kontaktiert worden sein. Dass eine deutsche Stadt einspringt, schloss die Deutsche Eislauf-Union (DEU) angesichts der Kosten und des technischen Aufwands aus. "Uns fehlt auch ein Partner, der das internationale Fernsehsignal produziert", sagte Vizepräsidentin Elke Treitz dem Abendblatt. Mittelfristig könnte auch Hamburg Schauplatz internationaler Eiskunstlauf-Veranstaltungen werden. Die Infrastruktur wäre am Volkspark mit der O2 World und der Volksbank-Arena vorhanden. Im vergangenen Sommer hat sich Hamburg bei der ISU nach den Modalitäten für die Ausrichtung einer Junioren-WM erkundigt. Auch über eine EM-Bewerbung wird nachgedacht. Die Kosten gehen indes in die Millionen.