Inzell. Es war eine symbolträchtige Szene, als Claudia Pechstein das Podium bestiegen hatte und ihre Bronzemedaille entgegennahm. Nicht einmal Ottavio Cinquanta, der Präsident des Weltverbandes ISU, der kurz vor dem Rennen noch den Antrag der Eisschnellläuferin auf eine Ausnahmegenehmigung wegen weiter schwankender Blutwerte als unbegründet abgelehnt hatte und ihr nun die Medaille um den Hals hängte, konnte Pechsteins Laune über ihr gelungenes Comeback bei den Weltmeisterschaften in Inzell trüben. Sie erhob den dritten Platz über die 5000-Meter-Distanz sogar über ihre fünf Olympiasiege: "Das ist die wichtigste Medaille in meinem Leben", sagte Pechstein.

Zusätzlich holte die Berlinerin auch im Teamwettbewerb gemeinsam mit Stephanie Beckert, die über die 5000 m Silber holte, und Isabell Ost eine weitere Bronzemedaille. Mit 39 Jahren ist Pechstein nun die älteste WM-Medaillen-Gewinnerin.

In dem Trubel um die zu Tränen gerührte Pechstein ging die Leistung von Jenny Wolf fast unter: Die 32-Jährige gewann auf ihrer Paradestrecke über 500 m zum vierten Mal in Folge bei einer Einzelstrecken-WM Gold und bescherte dem deutschen Team am Abschlusstag den ersten Sieg.