Heiner Brands Team beim 31:36 auf Island chancenlos

Reykjavik. Sechs Wochen nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Weltmeisterschaft drohen die deutschen Handballer auch die Teilnahme an der Europameisterschaft 2012 in Serbien zu verpassen. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand war bei der 31:36-Niederlage beim Olympiazweiten Island chancenlos. Damit steht die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes vor dem zweiten Spiel am Sonntag (17.45 Uhr/Eurosport) in Halle/ Westfalen unter Druck. Nur bei einem Sieg kann das Team noch aus eigener Kraft die Qualifikation schaffen. Sollten die Deutschen das EM-Ticket verpassen, wäre auch der Traum von Olympia 2012 in London geplatzt.

Bei der 24. Niederlage im 70. Vergleich (40 Siege) mit Island war der Hamburger Spielmacher Michael Kraus mit fünf Treffern erfolgreichster Werfer der Gäste in Reykjavik. Mit 3:3 Punkten fiel die DHB-Auswahl in der Gruppe fünf hinter Spitzenreiter Österreich (5:1) und Island (4:2) auf Platz drei zurück. Nur die ersten beiden Teams sind in Serbien dabei.

"Wir müssen zugeben, dass Island die bessere Mannschaft war. Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Wir waren nicht aggressiv genug", sagte der Göppinger Michael Haaß.

Brand, der nach Platz elf im Januar bei der WM in Schweden trotz seines bis 2013 laufenden Vertrags schon zurücktreten wollte, sprach vor der Begegnung noch von einem Spiel von "zwei Mannschaften auf Augenhöhe". Doch die stark aufspielenden Isländer setzten sich schon in der Anfangsphase ab. Nachdem sich das Team wieder auf 8:8 herangekämpft hatte, fiel nach einer schwachen Viertelstunde die Vorentscheidung. Bis zur Pause hieß es 14:21.

Auch der Wechsel des Torhüters mit dem Lemgoer Carsten Lichtlein für den Berliner Silvio Heinevetter brachte keine Wende mehr. Zu oft scheiterten die Angreifer am überragenden isländischen Schlussmann Gustavsson.

Für den zweiten Vergleich mit den Isländern hofft Brand nun auf seinen besten WM-Torschützen Holger Glandorf. Der Lemgoer fehlte in Reykjavik, weil seine Frau Christin ihr zweites Kind erwartet.