Titelvereinigung im Schwergewicht soll am 2. Juli stattfinden

Hamburg. Das Schlusskapitel für die unendliche Geschichte des Boxkampfes zwischen IBF/WBO-Weltmeister Wladimir Klitschko und WBA-Champion David Haye soll am 2. Juli geschrieben werden. Die Managements beider Lager bestätigten am Sonnabend, die Verhandlungen über die weltweit herbeigesehnte Titelvereinigung im Schwergewicht seien so gut wie abgeschlossen. "Zu 99 Prozent steht der Kampf, obwohl wir alle daran erst glauben, wenn der erste Gong ertönt", sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte.

Haye und die Klitschko-Brüder liefern sich seit zweieinhalb Jahren eine verbale Schlacht, weil der 30 Jahre alte Brite die Ukrainer mit einem T-Shirt provoziert hatte, auf dem er die abgeschlagenen Köpfe der Brüder in den Händen hält. Im Sommer 2009 war bereits ein Kampfvertrag unterzeichnet, ehe Haye wegen einer angeblichen Rückenverletzung einen Rückzieher machte. "Ich bin froh, dass wir den Kampf endlich auf die Beine stellen können", sagte Wladimir Klitschko. Als Kampforte sind die Fußballarenen in Gelsenkirchen, Dortmund und Kaiserslautern im Gespräch.

Leidtragender der Einigung ist Hayes Landsmann Dereck Chisora, der am 30. April in Mannheim gegen den jüngeren Klitschko hätte antreten sollen. Dieses ursprünglich für 11. Dezember vorgesehene Duell, das wegen einer Bauchmuskelverletzung Klitschkos verlegt werden musste, wurde am Sonnabend endgültig abgesagt. Offizielle Begründung: Die Verletzung sei noch immer nicht ausgeheilt, eine ausreichende Vorbereitung deshalb nicht möglich. Aufkommende Gerüchte, Klitschko wolle wegen des Haye-Kampfes kein Risiko eingehen, wies Bönte zurück. "Man bekommt von einem Arzt wie Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt keine Gefälligkeitsdienste. Für einen Kampf am 30. April ist Wladimir einfach noch nicht fit genug", sagte er. Sollte es wider Erwarten auch für den Haye-Kampf eng werden, würde WBC-Weltmeister Vitali, 39, seinen Bruder vertreten.

Ein weiterer interessanter Schwergewichtskampf wird am 26. März in Hamburg ausgetragen. Europameister Alexander Dimitrenko soll seine Titelverteidigung gegen den Polen Albert Sosnowski, die im Dezember wegen einer Erkrankung Dimitrenkos kurzfristig ausgefallen war, nun doch nicht in Frankfurt an der Oder bestreiten. Als Austragungsort ist das Trainingsgym seines Hamburger Universum-Stalls in Wandsbek eine Option.