Bei der deutschen Curling-Meisterschaft der Herren in Hamburg geht es am Wochenende auch um die Qualifikation für die WM

Hamburg. Schon 2008 nahm Felix Schulze an der Curling-Weltmeisterschaft im amerikanischen Grand Forks teil. Damals sprang der heute 30-jährige Rechtsanwalt für den verletzten Uli Kapp im Team des wohl besten deutschen Curlers Andreas Kapp ein. "Schöner ist es natürlich, die Qualifikation mit dem eigenen Team zu schaffen", weiß der Skip des CC Hamburg.

Diese Chance ist nun zum Greifen nah. An diesem Wochenende kämpfen in der heimischen Halle an der Hagenbeckstraße (jeweils ab 9 Uhr) die besten vier Bundesligateams um die deutsche Curling-Meisterschaft. Der Sieger qualifiziert sich für die WM Anfang April in Regina (Kanada). "Wir sind hoch motiviert und haben eine gute Ausgangslage. Es wäre ärgerlich, wenn wir diese nicht nutzen können", sagt Schulze.

Sein Team, bestehend aus Peter Rickmas, Sven Goldemann, John Jahr, Christopher Bartsch und ihm, spielte eine hervorragende Vorrunde. Von sechs Partien gewannen die Hamburger fünf, unter anderem gegen das in den letzten Jahren dominierende Kapp-Team CC Füssen/EC Oberstdorf. Bei einem Vorbereitungsturnier in Baden-Baden wiederholten sie kürzlich diesen Erfolg. In zwei Spielen sprangen zwei Siege gegen den zweimaligen Europameister heraus. Die Favoritenrolle weist Schulze aber von sich: "Das Kapp-Team hat große internationale Erfahrung und weiß, wie man mit Druck umzugehen hat. Nicht umsonst wurden sie in den letzten vier Jahren immer deutscher Meister."

Dennoch scheint die Chance auf eine Wachablösung an Deutschlands Curling-Spitze so groß zu sein wie selten zuvor. Dafür muss der Gastgeber im ersten Halbfinale zunächst die Spielgemeinschaft EC Oberstdorf/CCH von Konstantin Kämpf ausschalten, die durch den Hamburger Mark Bastian verstärkt wird. Das Finale erreicht die Mannschaft, die zwei Spiele gewinnt. Im Endspiel könnte es dann zum Duell mit dem Kapp-Team kommen, das im zweiten Halbfinale auf die SG Baden Hills/Schwenningen um Skip Alexander Baumann trifft.

"Ich hoffe zumindest auf den Finaleinzug", sagte Schulze. Letztmals reiste ein Hamburger Team 1996 zu einer WM. Vielleicht ist die fünfzehnjährige Durststrecke bald vorbei.