Vorjahressieger Wulschner wird beim Reitturnier Dritter, Janne Friederike Meyer gibt auf

Neumünster. Vor einem Jahr hatte dem Springreiter Holger Wulschner aus Groß Viegeln der einzige fehlerfreie Ritt zum Sieg beim internationalen Reittunier in Neumünster gereicht. Diesmal musste sich der Vorjahressieger mit Cefalo auch ohne Abwurf mit dem dritten Platz begnügen. Den mit 12 400 Euro dotierten Großen Preis holte sich der Belgier Jan Vinckier, der mit Ursela exakt zwei Sekunden schneller war als Wulschner, vor dem Iren Denis Lynch mit Lacroix.

Die Veranstalter um Bettina und Paul Schockemöhle hatten statt eines Stechens eine sogenannte Winnig Round eingeführt, in der die zehn besten Reiter des ersten Umlaufs noch einmal antraten. "Diesmal wird es Holger nicht reichen, mit nur einem Ritt den Großen Preis an Land zu ziehen", hatte Bettina Schockemöhle vor dem Turnier klargestellt. Dennoch war auch Wulschner nach dem Springen in den Holstenhallen am Ende zufrieden. "Ich wollte unbedingt eine fehlerfreie Runde reiten", sagte er. "Das ist mir gelungen."

Die 61. Auflage der traditionellen VR Classics brachte allerdings für einige prominente Starter auch Enttäuschungen. Der Olympiazweite Rolf-Göran Bengtsson (Schweden), Mannschaftsweltmeisterin Janne Friederike Meyer (Schenefeld), Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und Albert Zoer (Niederlande) waren schon im ersten Durchgang gescheitert. Beerbaum, dessen Pferd schon früh eine Stange abgeworfen hatte, und Meyer gaben freiwillig auf. "Es war ein schwerer, aber fairer Parcours", sagte Bundestrainer Otto Becker.

In der Dressur übernahm Ulla Salzgeber aus Bad Wörishofen mit einem Sieg in der Weltcup-Kür die Führung in der Gesamtwertung. Auf ihrem Pferd Herzrufs Erbe lag sie mit 81,35 Prozentpunkten knapp vor Isabell Werth (Rheinberg) und Satchmo (80,85).

Paul Schockemöhle zog ein positives Fazit: "Wir haben spannenden Sport und eine sehr gute Atmosphäre erlebt. Rundum waren die Classics sehr gelungen." Und das soll auch so bleiben, geht es nach dem Hauptsponsor, den Volks- und Raiffeisenbanken. "Pferdesport und Schleswig-Holstein, das passt einfach zusammen und deswegen denke ich, dass wir dieses Turnier auch weiter begleiten werden", erklärte Vorstandsmitglied Michael Brandt.