Männer holen bei der WM in Königssee zweimal Silber

Königssee. Erst nahm Cathleen Martini ihre Anschieberin Romy Logsch sekundenlang in die Arme, danach rang die neue Bob-Weltmeisterin aus Oberbärenburg nach Worten. Mit 28 Jahren war die deutsche Bobfahrerin in Königssee zum größten Erfolg ihrer Karriere gefahren. Vor einem Jahr, bei den Olympischen Spielen in Vancouver, stand sie nach einem gefährlichen Sturz am Tiefpunkt, jetzt jubelte sie: "Mein Medaillensatz ist endlich komplett. Nun wird gefeiert, da gibt es kein Halten mehr." Während der Siegfahrt gab es nur eine Schrecksekunde: "Ich habe mal kurz gezittert, als der Schlitten ausbrach. Da habe ich angefangen zu beten, dass es doch reichen möge", sagte die glückliche Martini.

Bei den Männern rasten zwei deutsche Schlitten mit den Piloten Thomas Florschütz aus Riesa und Manuel Machata aus Potsdam mit exakt der gleichen Zeit nach vier Läufen zu Silbermedaillen. Der Russe Alexander Subkow war um 18 Hundertstelsekunden schneller.

Im abschließenden Teamwettbewerb mit Skeleton- und Bobfahrten feierten die Gastgeber sogar einen Doppelsieg. Das Team um Sandra Kiriasis ("Deutschland II") war sechs Hundertstel schneller als "Deutschland I" mit Weltmeisterin Martini.