Dass sie sich mit dem Ausnutzen von späten Gelegenheiten auskennt, das bewies Kim Kulig bereits im Finale der U-20-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Mit einem Kopfball an den Pfosten zwang sie die Nigerianerin Ohale zu einem Eigentor und hatte so entscheidenden Anteil am 2:0-Sieg der deutschen Fußballfrauen.

Dieser Titel hatte für die 20-Jährige weitreichende Konsequenzen, die sie gestern in Form einer ganz besonderen Auszeichnung genießen durfte. Vor der Rollstuhl-Basketballerin Maya Lindholm und der Hockey-Nationalspielerin Janne Müller-Wieland, die ihren Preis wegen einer Trainingsreise mit dem Feld-A-Kader nach Argentinien nicht persönlich entgegennehmen konnte, wurde die gebürtige Schwäbin als Sportlerin des Jahres gekürt.

Auch diesmal hat "Kimmi Coolig", wie ihr Manager Siegfried Dietrich sie nennt, es also wieder geschafft, die letzte Chance zu nutzen, schließlich wird sie vom Sommer an nicht mehr in Hamburg leben und für den HSV auflaufen. Nach drei Spielzeiten sucht die schussgewaltige Mittelfeldspielerin eine neue Herausforderung und wechselt zum Topklub 1. FFC Frankfurt. Dabei hätte sie sicherlich auch im nächsten Jahr gute Chancen bei der Sportlerwahl gehabt, steht doch immerhin im Sommer die Heim-WM an, bei der Kulig nach dem EM-Triumph 2009 ihren zweiten Titel mit der A-Nationalmannschaft gewinnen möchte. Aber in Frankfurt brauchen sie bestimmt auch eine Sportlerin des Jahres.