Paramonowo. Im November 1997 hieß der Bundeskanzler noch Helmut Kohl. Borussia Dortmund freute sich über den Triumph in der Champions League, Jan Ullrich hatte gerade die Tour de France gewonnen. Und die Österreicherin Andrea Tagwerker gewann am 29. November als letzte nichtdeutsche Rodlerin ein Weltcup-Rennen. Bis zu diesem Sonnabend im russischen Paramonowo. Mit dem Erfolg der Kanadierin Alex Gough ging eine im Sport einmalige Siegesserie zu Ende. 13 Jahre lang oder 105 Rennen hintereinander waren die deutschen Rodlerinnen unbesiegt geblieben. Den Hauptanteil daran trugen Silke Kraushaar-Pielach (33 Weltcup-Siege), Sylke Otto (29) und Tatjana Hüfner (27).

"Ich wusste immer, dass diese Serie eines Tages zu Ende gehen würde", jubelte Gough, die immerhin schon WM-Dritte war. Ihr deutscher Trainer Wolfgang Staudinger sagte: "Das hat sich über kurz oder lang angedeutet." Die in dieser Saison dominierende Hüfner war nach einem Fehler im zweiten Lauf nur als Vierte hinter Carina Schwab (Berchtesgaden) und Natalie Geisenberger (Miesbach) ins Ziel gekommen. Dennoch sicherte sie sich zum vierten Mal in Folge den Gesamt-Weltcup.

Bei den Herren verkürzte Felix Loch (Berchtesgaden) als Zweiter hinter dem Russen Albert Demtschenko den Rückstand zum führenden Südtiroler Albert Zöggeler. Auch die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) holten den Gesamt-Weltcup.